Für Menschen mit Gefühl sind die Bilder kaum zu ertragen: Drei Buben aus der Steiermark verbreiteten in selbst gedrehten Videos, wie sie, völlig empathielos, auf ein totes Huhn eintreten. Sie prahlen damit, dass sie das Tier „vorher sehr hart umgebracht“ haben, „der Kopf ist sehr ab“.
Es fehlen einem fast die Worte, das von den drei Burschen gedrehte Handy-Video macht betroffen. Immer wieder wird auf das tote, malträtierte Huhn eingetreten, darunter fallen „fröhlich“ Sätze wie: „Wir dürfen es leider nicht behalten, Leute. Wir müssen es vergraben, weil die Polizei kann herkommen, weil wir haben es von einem Hühnerstall. Sag ich mal.“ Und zum Schluss noch: „Jetzt gehen wir noch mal zum Hühnerstall und klauen noch ein paar Eier.“
„Ernste Gespräche“ angekündigt
„Das macht auf mehreren Ebenen betroffen, wir sind entsetzt“, sagt die Schulleitung. „Auch, weil wir versuchen, den Schülern Werte wie Respekt im Umgang mit anderen und Tierschutz näherzubringen.“ Mit den Eltern wird es „ernste Gespräche“ geben, ein Schulpsychologe werde mit der Klasse arbeiten – denn das schreckliche Video wurde im Klassenverband sogar noch geteilt!
Auch die Polizei wird beratend an die Schule kommen. Eine Anzeige würde nichts nutzen, denn die Kinder sind strafunmündig ...
Mutter: „ Nie hätte ich mir so etwas gedacht“
Die Mama eines der Buben ist fassungslos: „Ich kenne doch mein Kind! Nie hätte ich mir so etwas gedacht.“ Sie war zuerst noch „froh, dass sie in den Wald spielen gehen“ statt immer vor dem Computer zu hocken. Sie macht auch die Gewaltspiele im Netz mitverantwortlich.
Christa Blümel, Kronen Zeitung
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