Welt hält den Atem an
Notre Dame in Flammen – Turm und Dach eingestürzt!
Die weltberühmte Pariser Kathedrale Notre Dame brannte am Montagabend lichterloh. Aus dem oberen Teil des Gebäudes schlugen riesige Flammen, kilometerweit waren über der französischen Hauptstadt Rauchwolken zu sehen. Ein Giebelturm ist eingestürzt, das Dach zur Gänze eingebrochen, hieß es in den Abendstunden. Die Welt hielt den Atem an, Bangen herrschte vor allem um die weltbekannte Westfassade mit den beiden viereckigen Türmen - auch diese hatten Feuer gefangen, konnten laut einer Sprecherin aber gerettet werden.
Ein Großaufgebot von rund 400 Mann war seit den Abendstunden verzweifelt im Einsatz, um zu retten, was noch zu retten ist. Ein Feuerwehrmann sei bei den Löscharbeiten schwer verletzt worden, sagte ein Sprecher der Pariser Feuerwehr.
Haupttürme offenbar gerettet
„Die nächsten eineinhalb Stunden werden entscheiden“, sagte der Feuerwehrsprecher gegen 21.30 Uhr. Dann werde man sehen, „ob das Feuer in Notre Dame eingedämmt werden kann“. Tatsächlich hieß es gegen 23 Uhr, dass „die Struktur von Notre Dame vor der totalen Vernichtung gerettet wurde“ - das gelte auch für die beiden Haupttürme.
Gesamtes Viertel evakuiert
„Ein schreckliches Feuer wütet in der Kathedrale Notre Dame“, hatte die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo als eine der Ersten getwittert. Laut ihrem Sprecher wurde das Gebäude nach den ersten entsprechenden Meldungen umgehend geräumt. Im weiteren Verlauf wurde das gesamte Viertel rund um die Kathedrale evakuiert.
Macron: „Ein Teil von uns allen brennt“
Präsident Emmanuel Macron sagte wegen des Brandes eine für den Abend geplante Ansprache an die Bevölkerung ab und eilte zum Ort des Schreckens. „Ich bin traurig, dass ich heute Abend sehen muss, wie dieser Teil von uns allen brennt“, versuchte er, seinen geschockten Landsleuten aus der Seele zu sprechen. Zahlreiche Pariser sahen dem herzzerreißenden Geschehen sprachlos zu - mit Tränen in den Augen.
Renovierungsarbeiten als Ursache?
Die Ursache des Infernos ist noch unklar, laut der Nachrichtenagentur AFP könnte der Brand mit Renovierungsarbeiten zusammenhängen. Er sei auf dem Dachboden ausgebrochen und gegen 18.50 Uhr entdeckt worden. Weite Teile der Kirche waren wegen der Arbeiten eingerüstet gewesen. Einen terroristischen Hintergrund schließen die Behörden aus, abgesehen von dem schwer verletzten Feuerwehrmann sind laut derzeitigen Informationen keine Personen zu Schaden gekommen.
13 Millionen Menschen pilgern jährlich zu gotischer Kathedrale
Notre Dame, ein Meisterwerk der gotischen Baukunst, ist das meistbesuchte Wahrzeichen der französischen Hauptstadt und wird jährlich von fast 13 Millionen Menschen besucht. Die Kathedrale steht im Herzen der Stadt auf der Ile de la Cite. Ihre Geschichte reicht bis in die Mitte des 12. Jahrhunderts zurück. Fast 200 Jahre vergingen bis zur Fertigstellung.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.