Notre-Dame-Feuer
Brand gelöscht, Einsturzgefahr aber nicht gebannt
Nach dem Großbrand in der weltberühmten Pariser Kathedrale Notre Dame besteht nach Angaben des französischen Innenministeriums immer noch Einsturzgefahr. Da die „Brandgefahr“ mittlerweile gebannt sei und das Feuer komplett gelöscht ist, müsse nun geklärt werden, wie die „Bausubstanz“ der Kirche nach dem Feuer standhalten werde, sagte Innenstaatsekretär Laurent Nunez Dienstag früh.
Experten und Architekten sollen im Laufe des Tages darüber beraten, ob die Kathedrale „stabil“ sei und die Feuerwehr ihre Arbeit im Inneren fortsetzen könne. Ein Feuerwehrsprecher hatte in der Nacht von „dramatischen“ Schäden gesprochen: Die Flammen zerstörten demnach weite Teile des Daches und brachten einen Kirchturm zum Einsturz. Die Struktur der gotischen Kathedrale und die Fassade mit den beiden Haupttürmen konnten demnach aber gerettet werden. Zwischenzeitlich hatte die Feuerwehr befürchtet, die gesamte Kirche könnte einstürzen.
Bei dem verheerenden Brand der Pariser Kathedrale sind nach ersten Erkenntnissen drei Menschen leicht verletzt worden. Dabei handle es sich um zwei Polizisten und einen Feuerwehrmann, wie die Pariser Feuerwehr am Dienstag mitteilte.
Brand durch Bauarbeiten ausgelöst?
Das Feuer war am Montagabend auf dem Dachboden der Kathedrale ausgebrochen und hatte sich rasend schnell ausgebreitet. Nach Einschätzung der Staatsanwaltschaft könnte der Brand mit Arbeiten am Dach der Kathedrale im Zusammenhang stehen, wo Baugerüste installiert waren. Die Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen wegen unbeabsichtigter Zerstörung durch Feuer ein und befragte Bauarbeiter.
Der Direktor des Gotteshauses sieht keine Sicherheitsmängel beim Brandschutz. Es gebe etwa Brandaufseher, die drei Mal täglich den Dachstuhl prüfen, sagte Patrick Chauvet. „Ich denke, dass man nicht mehr machen kann.“ Aber es gebe natürlich immer Vorfälle, die man so nicht habe vorhersagen könne. Man müsse nun prüfen was passiert sei - er wisse es noch nicht.
„Das ganze Feuer ist aus!“
Die Feuerwehr hatte den Brand am frühen Morgen unter Kontrolle gebracht. Inzwischen sind auch die letzten Brandherde komplett gelöscht. „Das ganze Feuer ist aus“, sagte der Sprecher der Feuerwehr. Präsident Emmanuel Macron hat bereits einen Wiederaufbau des Gotteshauses im Herzen der französischen Hauptstadt versprochen, private Spender sagten Unterstützung in Millionenhöhe zu. Eine internationale Geberkonferenz solle zudem Geld für den angestrebten Wiederaufbau sammeln. Einen entsprechenden Vorschlag verkündete die Bürgermeisterin von Paris, Anne Hidalgo, über ihren Twitter-Account.
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