Papst würdigt Mut

Die gefeierten Helden von Notre Dame

Ausland
18.04.2019 06:00

Sie riskierten ihr Leben, gaben alles für Notre Dame - nun werden die Pariser Feuerwehrmänner gefeiert. „Sie sind Helden“, hört die „Krone“ beim Lokalaugenschein, „haben auch versucht, das Kulturerbe zu retten.“ Selbst Staatspräsident Emmanuel Macron betonte: „Diese Männer haben all unseren Respekt verdient.“

Die Menge macht einen Schritt zurück. Als würde sie Spalier stehen. Und lässt das vorbeikurvende Feuerwehrauto mit tosendem Applaus samt „Allez les Pompiers“-Rufen passieren. Paris feiert auch am Mittwoch seine neuen Helden. Wie Sebastian: „Die Feuerwehr in Paris hat einen sehr guten Ruf. Nicht nur wegen des jetzigen Einsatzes, sondern allgemein. Man sagt, sie sei die beste in Frankreich - einfach Helden“, lobt der Finanzbeamte und blickt auf die „Brandruine“ Notre Dame.

Insgesamt standen 374 Feuerwehrmänner im Einsatz, um das Weltkulturerbe zu retten. (Bild: AP)
Insgesamt standen 374 Feuerwehrmänner im Einsatz, um das Weltkulturerbe zu retten.

„Eine bemerkenswerte Leistung“
Dort, wo 374 Feuerwehrmänner mit 68 Geräten im Einsatz waren - laut ihrem Sprecher Alex Jouassarde „mit viel Engagement. Denn dieses historische Ereignis hat unser Männer zu tief berührt. Sie sind ja genauso große Patrioten.“ Was ihnen auch Geschichtslehrerin Florence groß anrechnet. „Die Franzosen wissen die Arbeit der Feuerwehrleute sehr zu schätzen. Sie haben erneut eine bemerkenswerte Leitung gezeigt, vor allem versucht, Kunstwerke und kulturelles Erbe zu retten.“ Und das, obwohl auch die zwei Glockentürme bedroht waren. Florence weiß, „dass diese Männer auch für spezielle Einsätze, wie an historischen Orten, ausgebildet sind“.

„Krone“-Redakteur Christian Mayerhofer mit Didier Durand (links), der die Rettung zahlreicher Kunstschätze koordinierte (Bild: Alex Bischofberger-Mahr)
„Krone“-Redakteur Christian Mayerhofer mit Didier Durand (links), der die Rettung zahlreicher Kunstschätze koordinierte

Aber auch andere halfen. So koordinierte Didier Durand - mit leitenden Architekten für historische Denkmäler - die Rettung imposanter Kulturgüter aus dem Notre Dame. „Wir haben die Kunstwerke eingepackt und ins Hotel de Ville gebracht.“ Und Durand ergänzte gerne das „kleine Wunder“ von Philippe Villeneuve, der den als Nationalsymbol so wichtigen Hahn der Kirchturmsspitze in Sicherheit brachte. „Er ahnte, dass der Zink-Gockel an einer bestimmten Stelle sein musste, und fand ihn dann tatsächlich“, berichtet Durand.

Im Video unten sehen Sie das Ausmaß der Zerstörung:

Zink-Gockel soll auch auf neuer Turmspitze stehen
Wie es mit „le coq“ weitergeht? „Wir werden ihn aufmachen, um zu schauen, ob die Reliquien (etwa eine Dorne vom Dornenkranz, Anm.) tatsächlich drinnen sind. Dann restaurieren wir ihn - und bringen ihn beizeiten an der neuen Turmspitze wieder in Position“, erklärt Durand.

Papst: „Einsatzkräften gilt Dank der ganzen Kirche“
Auch das wird gefeiert werden - wie die Feuerwehr, die auch von Papst Franziskus gewürdigt wurde. Bei der Generalaudienz am Mittwoch im Vatikan dankte der Pontifex den Feuerwehrleuten und Einsatzkräften. „Ihnen gilt der Dank der ganzen Kirche. Die Muttergottes segne und unterstütze die Wiederaufbauarbeiten“, so der Heilige Vater.

Christian Mayerhofer, Kronen Zeitung/krone.at

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