Posten im Aufsichtsrat

Ex-Kanzler Kern winkt Job bei Russen-Staatsbahn

Österreich
30.04.2019 18:28

Dem ehemaligen ÖBB-Chef und SPÖ-Kanzler Christian Kern könnte ein Aufsichtsratsposten bei der Russischen Staatsbahn RZD winken. Das geht aus unbestätigten Berichten der Nachrichtenagentur Interfax und der russischen Wirtschaftszeitung „Wedomosti“ hervor, die sich auf eigene Quellen bzw. Insider berufen. Die RZD kommentierte die Sache nicht.

Kern wäre nicht der erste heimische Ex-Politiker, der für russische staatliche Unternehmen tätig wird. Ex-ÖVP-Bundeskanzler Wolfgang Schüssel soll im Juni ins zwölfköpfige globale „Board of Directors“ des russischen Mineralölkonzerns Lukoil einziehen. Ex-ÖVP-Finanzminister Hans Jörg Schelling wiederum berät die Gazprom rund ums umstrittene Pipelineprojekt Nord Stream 2.

Ex-Kanzler Alfred Gusenbauer (Bild: Alexander Tuma)
Ex-Kanzler Alfred Gusenbauer

Der prominenteste Ex-Politiker, der zum Berater - wenn auch nicht für Russland - wurde, dürfte aber der frühere SPÖ-Kanzler Alfred Gusenbauer sein, der zuletzt mit umstrittenen Lobbying-Tätigkeiten für die Ukraine für Aufregung gesorgt hatte.

Kern in Russland gut vernetzt
Kern, der vor seiner Zeit als Kanzler Chef der Österreichischen Bundesbahnen war und auch im Vorstand des Verbund-Stromkonzerns saß, ist in Russland gut vernetzt. Am Rande des Internationalen Wirtschaftsforums in St. Petersburg hatte er 2017, damals noch als Kanzler der SPÖ-geführten Regierung, Österreichs Interesse an guten Wirtschaftsbeziehungen zu Russland betont. Gleichzeitig ließ er durchblicken, wie wenig er von den EU-Sanktionen gegen Russland hält. 

Der damalige Bundeskanzler Christian Kern und Russlands Präsident Wladimir Putin in St. Petersburg (Bild: AFP)
Der damalige Bundeskanzler Christian Kern und Russlands Präsident Wladimir Putin in St. Petersburg

Ein weiterer Hintergrund für den Posten könnte die Verlängerung der Breitspurbahn nach Österreich sein, wie es in einem Bericht des „Standard“ hieß. Die Breitspurbahn soll wie berichtet von der ukrainischen Grenze durch die Slowakei führen und östlich von Wien enden. Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) forciert das Projekt.

Verkehrsminister Norbert Hofer will mit seinem russischen Kollegen Maxim Sokolow das „Transsibirische Projekt“ besprechen. (Bild: APA/HELMUT FOHRINGER, picturedesk.com, krone.at-Grafik)
Verkehrsminister Norbert Hofer will mit seinem russischen Kollegen Maxim Sokolow das „Transsibirische Projekt“ besprechen.

Die Honorare für die zwölf Aufsichtsratsmitglieder der RZD beliefen sich 2018 übrigens auf insgesamt 51,8 Millionen Rubel, aktuell 720.000 Euro ...

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt