"Grazer in Gefahr"

Berufsfeuerwehr schlägt Alarm – zu wenig Personal

Steiermark
25.03.2010 18:38
105.500 Überstunden - das ist ein Gegenwert von 2,9 Millionen Euro - weil das Personal fehlt, ausgesetzte Weiterbildungsmaßnahmen, drohende Urlaubssperre usw. - die Grazer Berufsfeuerwehr pfeift aus dem letzten Loch. Personalvertreter Gerhard Wirtl setzt jetzt einen Alarmruf ab: "Die Sicherheit der Grazer ist in Gefahr."

Aktuell fehlen laut Dienstpostenplan 17 ausgebildete Feuerwehrleute. "Das klingt auf den ersten Blick nicht so schlimm, ist es aber, wenn diese Leute über einen längeren Zeitraum fehlen. Die bestehende Mannschaft hat mittlerweile 105.500 Überstunden angehäuft. So kann es nicht weitergehen", sagt Wirtl.

Urlaub wegen Unterbesetzung nahezu unmöglich
Vor allem in den Sommermonaten sei die Unterbesetzung ein Problem. Wirtl: "Wie sollen die Leute Urlaub gehen? Und wenn sie Urlaub machen, dann fehlen sie an allen Ecken und Enden." Insgesamt sieht der Personalvertreter die Sicherheit der Grazer in Gefahr: "Wenn zum Beispiel durch Krankheit noch mehr Männer ausfallen, können im Alarmfall nicht einmal mehr die vorgeschriebenen sechs Mann ausfahren." Zudem gebe es ein Problem mit den Weiterbildungen, weil die Männer aufgrund der dünnen Personaldecke unabkömmlich wären.

"Die Freiwillige Feuerwehr ist in Ordnung, aber für einen Einsatz im Katastrophenfall gedacht und sicher kein Ersatz für hochprofessionelle Feuerwehrmänner", sagt Wirtl. Die zuständige Stadträtin Sonja Grabner (ÖVP) weist jede Gefährdung für die Grazer zurück: "Die Überstunden haben sich in den vergangenen Jahren angehäuft. Aber es laufen Gespräche mit der Feuerwehr bezüglich einer Personalaufstockung."

von Gerald Richter, "Steirerkrone"

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