Schwere Vorwürfe erhebt die Opposition nach der möglicherweise geleakten Razzia bei Identitären-Chef Martin Sellner. „Dass er sein Handy in einem Blumentopf vergräbt und 41 Minuten vor der Hausdurchsuchung seinen Mailverkehr mit einem späteren Massenmörder löscht, ist dem Herrn wohl nicht plötzlich bei einem Mittagskaffee eingefallen“, bringt es Liste-Jetzt-Sicherheitsexperte Peter Pilz sarkastisch auf den Punkt.
Der Ex-Grüne wittert jedenfalls Geheimnisverrat. Deshalb wolle man zu den fragwürdigen Vorgängen rund um die Hausdurchsuchungen nach der 1500-Euro-Spende des Moschee-Killers an die rechte Bewegung eine parlamentarische Anfrage stellen.
„Höchst aufklärungswürdig“
Auch SPÖ-Bundesgeschäftsführer Thomas Drozda findet die Hausdurchsuchung bei Sellner „höchst aufklärungswürdig“. „Es fällt mir angesichts der engen Verbindungen zwischen der FPÖ und den Identitären schwer, hier an einen Zufall zu glauben“, so Drozda. „Ich fordere FPÖ-Innenminister (Herbert, Anm.) Kickl auf, dringend aufzuklären, ob Sellner möglicherweise vor der Hausdurchsuchung gewarnt wurde.“
Am Dienstag war bekannt geworden, dass Sellner nicht einmal eine Stunde vor der Hausdurchsuchung am 23. März E-Mails - man wollte sich bei Gelegenheit auf ein Bier oder einen Kaffee treffen - zwischen ihm und dem Christchurch-Attentäter gelöscht hatte. Der Anwalt des Identitären-Sprechers sprach von Zufall.
Kronen Zeitung/krone.at
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.