„A g‘scheite Arbeit“

Spontanes Spott-Lied für Strache: „Bumsti Ciao“

Web
18.05.2019 08:58

Nicht nur auf den herkömmlichen, sondern auch in den sozialen Medien war die Causa Strache seit ihrem Aufkommen am Freitag das beherrschende Thema. Vor allem auf Twitter explodierte das Meldungsaufkommen zur Affäre. Neben zahlreichen Rücktrittsaufforderungen von SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner abwärts und Gerüchten über ein Koalitions-Aus und mögliche Neuwahlen gab es auch satirische Beiträge: Die Gebrüder Moped stellten einen neu produzierten Clip online. Titel: „Bumsti Ciao“.

In dem kurzen musikalischen Beitrag auf YouTube (siehe Video oben) wird Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) angeraten, sich um seine berufliche Zukunft zu kümmern: „Am besten suchst da (...) a g‘scheite Arbeit...“, singen Franz Stanzl und Martin Strecha-Derkics. Und sie raten ihm, das „gleich auch für den Norbert“ (gemeint ist Infrastrukturminister und FPÖ-Vizeparteichef Norbert Hofer) zu tun. Schließlich gibt es die Möglichkeit auf die Variante, dass Hofer Strache als Vizekanzler nachfolgt.

Vizekanzler Heinz-Christian Strache (Bild: APA/KERSCHI.AT/DRAXLER)
Vizekanzler Heinz-Christian Strache

Jubel vor allem bei Rudi Fußi
Twitter-Jubel gab es ob der Enthüllungen bei Polit-Berater Rudolf Fußi, der Strache in der Vergangenheit oft kritisiert hatte und von diesem deshalb auch schon geklagt wurde - zuletzt wegen des Postens eines Fotos, das Strache gemeinsam mit mutmaßlichen Identitären am Wirtshaustisch zeigte. „Straches Freund Felix Baumgartner hat mich als Berufstrinker bezeichnet. Das bin ich nicht. Aber jetzt reiß ich mir ein Flascherl auf. Oder ok. Mehrere“, postete Fußi am Freitag.

Pándi: „Diese Partei ist letal kontaminiert“
Auch zahlreiche Medienvertreter kommentierten das Geschehen, wie „Krone“-Journalist Claus Pándi. Er schrieb unter anderem: „Es (ist) unjournalistisch, zugegeben, aber ich empfinde heute ein großes Gefühl tiefer Genugtuung und ein Gefühl der Dankbarkeit für die großartigen Teams von @SZ und @SPIEGELONLINE.“ Und: „Schwer vorstellbar, dass auf den unvermeidlichen Rücktritt von Strache ein anderer freiheitlicher Vizekanzler folgt. Diese Partei ist letal kontaminiert.“

„Man sollte eben nicht Vodka-Red-Bull trinken. Das ist weder gut für die Gesundheit noch für den Geist“, nahm „Standard“-EU-Korrespondent Thomas Mayer auf Twitter Bezug auf das Setting des Videos, bei dem reichlich Alkohol geflossen sein dürfte.

Online-Petition mit Rücktrittsaufforderung mit bereits 10.000 Unterschriften
Die grüne Ex-Abgeordnete Alev Korun wiederum verwies auf eine Online-Petition, die den Rücktritt von Strache und FPÖ-Klubobmann Johann Gudenus fordert: Bis Samstag 9 Uhr hatte es diese auf bereits fast 10000 Unterschriften gebracht.

Schon in die kabarettistische Zukunft blickte Peter Hörmanseder von Maschek: „Werde hoffentlich übers Wochenende herausfinden, ob ich im @orf ,Vom Neonazi, zum Sportminister, zum *BEEP* - eine typisch österreichische Karriere‘ sagen darf“, meinte er auf seinem Twitter-Account in Anspielung auf einen Satire-Beitrag vom April, der wegen des Sagers „vom Neonazi zum Sportminister“ kurzfristig aus der ORF-TVthek entfernt und nach einer Entschärfung wieder online gestellt wurde.

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