Immer mehr grüner Strom, belastete Netze, E-Autos, neue Marktteilnehmer - die Energiebranche ist im Umbruch und steht vor großen Herausforderungen. Innovative Ideen sind gefragt. Die Energie Steiermark findet sie seit Kurzem auch in der Keimzelle der digitalen Revolution: im kalifornischen Silicon Valley.
Der universitätsartige Google-Campus, das riesige, runde Apple-Gebäude - Bilder aus dem Silicon Valley, die um die Welt gehen. Die meisten Firmen dort geben sich aber viel schlichter.
Plug and Play, die international führende Gründer-Plattform, residiert in einem eher schmucklosen, mehrstöckigen Gebäude mit Büro-, Besprechungs-, Veranstaltungsflächen. Doch von der Fassade sollte man sich nicht täuschen lassen. Im Inneren sprüht es vor Kreativität - und es „wuselt“: Hunderte Gäste aus aller Welt reisten dieser Tage zur „Expo“ an. Es sind zum einen Vertreter etablierter Firmen auf der Suche nach innovativen Ideen, zum anderen (Jung-)Unternehmer, die genau diese präsentieren.
Die große Chance auf großer Bühne
Nur wenige Minuten haben sie dafür Zeit, im Akkord werden sie auf die Bühne gebeten. Ein Schwerpunktthema: Energie. Nathan aus Redwood City etwa inspiziert mit Drohnen Strommasten und entdeckt so frühzeitig Schäden.
Ein ähnliches Konzept verfolgt ein französisches Start-up. Exakte Wetterdaten dank Tausender Sensoren, mobile Ladestationen für E-Autos, Sicherheit vor Computer-Viren: Die Palette ist breit. Einige bauen - wie die Größen der Branche - gekonnt einen Spannungsbogen für ihre „Story“ auf, andere nutzen die Zeit primär für technische Details.
Direkter Zugang in Kalifornien
Gleich in der ersten Reihe sitzt eine kleine Abordnung der Energie Steiermark, darunter die Vorstände Christian Purrer und Martin Graf. Sie können mit den Gründern unmittelbar Kontakt aufnehmen und mögliche Kooperationen ausloten. Zudem gibt es direkte Gespräche mit bereits zuvor ausgewählten Firmen.
Die Steirer haben als einzige Energie-Firma Österreichs Zugriff auf das Netzwerk von Plug and Play. Dessen Gründer Saaed Amidi, der unter anderem frühzeitig in Mega-Firmen wie Paypal und Dropbox investierte, bringt das Konzept im Gespräch mit den Steirern auf den Punkt: „Zuerst gibt es eine Herausforderung, dann suchen wir weltweit nach Start-ups, die sie bewältigen können.“
Steirer legen viel Tempo vor
Und Herausforderungen gibt es angesichts von Digitalisierung und Klimaänderung in der Energiebranche mehr als genug - und das global, wie beispielsweise Gespräche mit „Expo“-Teilnehmern aus Japan und Neuseeland zeigen. Obwohl die Kooperation mit Plug and Play erst seit Ende 2018 besteht, hat die Energie Steiermark bereits einige Pilotprojekte am Laufen.
Dieses Tempo beeindruckt selbst im Silicon Valley. Thomas Wiedner, der Verbindungsmann nach Kalifornien, darf den strukturierten steirischen Prozess als Paradebeispiel präsentieren. Apropos Tempo: Um den heißen Brei herumgeredet wird im Silicon Valley ohnehin nicht, es geht knallhart ums Geschäft. Egal ob am schicken Campus oder im schlichten Bürokomplex.
Ein Interview mit den Vorständen Christian Purrer und Martin Graf sowie einen Überblick über aktuelle Innovationsoprojeke lesen Sie in der Sonntags-Ausgabe der „Steirerkrone“.
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