Wegen Ibiza-Video

Gudenus verzichtet auch auf Mandat im Nationalrat

Österreich
22.05.2019 11:06

Nur einen Tag nach der Veröffentlichung des folgenschweren Ibiza-Videos hat Johann Gudenus am Samstag alle politischen Ämter niedergelegt und ist auch aus der FPÖ ausgetreten. Am Mittwochvormittag bestätigte ein Sprecher des Parlaments, dass der ehemalige freiheitliche Klubobmann auch schon seinen Verzicht auf sein Nationalratsmandat eingereicht hat. In der Ibiza-Affäre fürchtet Gudenus unterdessen weiteres Ungemach, denn am Dienstagnachmittag wandte er sich mit folgenden Worten an die Öffentlichkeit: „Ich befürchte weiteres Material, das mich in kompromittierenden Situationen zeigt.“

Was das Hohe Haus betrifft, ist noch weitgehend unbestätigt, ob die zurückgetretenen freiheitlichen Minister im Nationalrat Platz nehmen werden. Dem Vernehmen nach soll Herbert Kickl sein Mandat annehmen, er befand sich bei der Wahl auf Platz drei der Bundesliste. Angeblich will er auch von seinem Rederecht bei der Sondersitzung am Montag Gebrauch machen. Auch der ehemalige Infrastrukturminister Norbert Hofer könnte dies tun, der auf dem zweiten Platz im Bund kandidierte. Der ehemalige FPÖ-Finanzstaatssekretär Hubert Fuchs soll sein Nationalratsmandat ebenfalls annehmen.

FPÖ: Strache nicht im Nationalrat
Nicht davon auszugehen ist, dass der einstige Spitzenkandidat, Ex-Parteichef und -Vizekanzler Heinz-Christian Strache, in den Nationalrat geht. In der FPÖ schloss man das von mehreren Seiten aus.

Johann Gudenus und Heinz-Christian Strache (Bild: APA/Helmut Fohringer)
Johann Gudenus und Heinz-Christian Strache

Gudenus befürchtet weitere belastende Aufnahmen
Gudenus hat am Dienstag nicht nur befürchtet, dass weiteres belastendes Material aus dem Skandal-Video auftauchen wird, sondern zog wie zuvor schon Heinz-Christian Strache auch die Opfer-Karte. Er brachte K.-o.-Tropfen ins Spiel und sei „benebelt, naiv und vertrauensselig“ gewesen - „in dieser Kombination ein echtes Desaster“, so Gudenus. Er sieht sich als „willkommenes und willfähriges Opfer“, das man „womöglich zusätzlich mit K.-o.-Tropfen oder ähnlichen Substanzen und Drogen“ gefügig gemacht habe. „Mir fehlen streckenweise Erinnerungen über Stunden hinweg und ich weiß auch nicht mehr, was ich in diesen Zuständen von mir gegeben habe bzw. welche Handlungen daraus resultierten.“

Kampfansage von Strache
Am Dienstag meldete sich auch Strache mit einer Kampfansage zu Wort. Er sei Opfer krimineller Machenschaften „aus dem Ausland“. Er werde aber die Hintermänner ausfindig machen und beweisen, dass er unschuldig ist.

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