Dieser Sonntag hat bewiesen: Die Österreicher wollen Sebastian Kurz an der Spitze der österreichischen Politik. Und keinen anderen oder keine andere. Dabei stand der Kanzler gar nicht zur Wahl.
Gewählt wurde das Europa-Parlament und nicht jenes in Wien. Aber darum ging es vielen Wählern ganz offensichtlich nur am Rande. Vielmehr wollten sie dem Bundeskanzler, dem am Montag die Abwahl im Parlament droht, Rückenwind verleihen. Das gelang stürmisch.
Verblasen hat es dabei ausgerechnet jene Parteien, die Kurz jetzt aus dem Kanzleramt jagen wollen. Der SPÖ, die nach dem Sturz der türkis-blauen Regierung eigentlich Morgenluft wittern müsste, bleibt doch glatt die Luft weg.
Während die Freiheitlichen versuchen, nach Ibiza ein Ergebnis, das bis zu acht Prozent unter den Umfragen vor Ibiza liegt, zum Erfolg aufzublasen. Und die dritte Anti-Kurz-Partei, die Liste Pilz? Im Gegensatz zu Grünen und NEOS nicht einmal ein laues Lüfterl ...
Diese Wette kann man wagen: Wenn SPÖ und FPÖ am Montag wirklich den Kurz-Rauswurf beschließen, dann wird ihnen im September ein von den Wählern erzeugter Gegenwind in Orkanstärke entgegenblasen.
Klaus Herrmann, Kronen Zeitung
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