Trotz demokratiefeindlicher Äußerungen und peinlichem Auftreten in den Ibiza-Videos haben immer noch beachtliche 11.004 Wiener bei der EU-Wahl direkt Heinz-Christian Strache ihre Stimme gegeben (vorläufiges Ergebnis ohne Wahlkarten). Das ist eine deutliche Verbesserung zu der letzten EU-Wahl 2014.
Für Strache - der eigentlich nur pro forma (auf Listenplatz 42) auf dem Wahlzettel stand, der noch vor seinem Rücktritt entstanden war - sind die 11.004 Vorzugsstimmen ein beachtliches Ergebnis. Immerhin kam er bei der EU-Wahl 2014 ohne Ibiza-Skandal gerade einmal auf 8938 Vorzugsstimmen. Realpolitisch ändern wird sich damit nichts, dem ehemaligen FPÖ-Chef dürfte es in Wien jedoch gelungen sein, einige „Jetzt erst recht“-Wähler zu mobilisieren.
Das beste Ergebnis fuhr in Wien SPÖ-Kandidat Andreas Schieder ein, er kommt auf 21.647 Stimmen, gefolgt von Werner Kogler (Grünen, 19.566 Stimmen) sowie Othmar Karas von der ÖVP (18.670). Straches Parteikollege Harald Vilimsky erzielte 11.152 Vorzugsstimmen in der Hauptstadt.
Blaue Einbrüche, SPÖ dominiert Hauptstadt
Abgesehen von dem persönlichen Erfolg Straches war die Wahl in Wien für die Freiheitlichen keine gute: Blaue Einbrüche gab es vor allem in den großen Flächenbezirken. In Favoriten etwa musste die FPÖ Einbußen von rund sechs Prozentpunkten verschmerzen. Gleichzeitig legte die ÖVP in diesen Bezirken zum Teil sehr deutlich zu. Die SPÖ liegt dort überall weiter klar vorne, konnte vom blauen Abschwung aber eher wenig profitieren und musste in Liesing sogar ein kleines Minus verschmerzen.
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