Noch bevor sie am 26. Juni offiziell das grüne Zepter im Rathaus übernimmt, provoziert die künftige Vizebürgermeisterin und Verkehrschefin Birgit Hebein die SPÖ mit einem heiklen Thema. „Ich sage nur Stichwort City-Maut!“, betonte sie lächelnd neben Bürgermeister Michael Ludwig, der sich erneut dagegenstellen musste.
Gänzlich ohne Not sprach sich Hebein bei einer gemeinsamen Pressekonferenz für die City-Maut aus. Ein Thema, bei dem sie sich mit Stadtchef Ludwig wohlwissend nicht einig wird. Dabei ging es am Montag eigentlich um die Smart-City-Strategie. So referierte das Ludwig-Hebein-Duo in aller Einigkeit, wie intelligent und nachhaltig die Smart City Wien bereits ist. Sie zählten Paradebeispiele auf: die Seestadt Aspern, die Energiegewinnung aus Klärschlamm, das 365-Euro-Ticket oder die E-Mobilität. Die Stadt will den CO2-Ausstoß des Verkehrs bis 2050 auf Null senken, so das Ziel der neuen Strategie.
Damit hätte der Wohlfühltermin für beide auch enden können. Wie berichtet, steht Rot-Grün laut einer exklusiven „Krone“-Umfrage unter 800 Wienern bei den Wählern ja gerade hoch im Kurs.
„Sehe keinen Grund für Einführung“
Doch dann forderte Hebein die City-Maut in Wien. Ludwig musste abwinken: „Ich lege großen Wert auf die gute Zusammenarbeit mit den Bundesländern und darum sehe ich keinen Grund für die Einführung“, so der Stadtchef. „Das ist unbestritten ein Thema, wo wir unterschiedlicher Meinung sind“, antwortete Hebein. Bis 2020 wollen beide ihre „sehr gute Zusammenarbeit“ jedenfalls fortsetzen.
Maida Dedagic, Kronen Zeitung
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