In Wahlkämpfen haben Meinungsforschungsinstitute und Umfragen Hochsaison, das zeigt sich auch aktuell. Das Nachrichtenmagazin „profil“ veröffentlichte nach ATV und der Kronen Zeitung nun die dritte große Umfrage zur innenpolitischen Situation innerhalb einer Woche. Trotz leichter Unterschiede zeigt sich jeweils ganz deutlich: Die ÖVP liegt mit großem Vorsprung an der Spitze, die Sozialdemokraten müssen starke Einbußen hinnehmen. Meinungsforscher Peter Hajek war zu dem Thema erst kürzlich im krone.tv-Studio zu Gast (siehe Video).
Den Anfang des Umfragemarathons machte „ATV aktuell“ mit der Frage nach der beliebtesten Koalitionsvariante. Die meiste Zustimmung fand dabei eine Koalition aus ÖVP, NEOS und den Grünen. Konstellationen mit der SPÖ in Regierungsverantwortung fanden weit weniger Zuspruch.
Letzten Sonntag präsentierte dann die Kronen Zeitung eine exklusive Umfrage zur anstehenden Nationalratswahl. Der ÖVP wurde dabei in der Sonntagsfrage ein souveräner Sieg bescheinigt, während die Sozialdemokraten der Umfrage zufolge fast sechs Prozentpunkte einbüßen müssen. Die Freiheitlichen verlieren mit ganzen sieben Prozentpunkten noch mehr und liegen auf Platz drei.
Die „Krone“ ließ vor einer Woche die Sonntagsfrage stellen:
SPÖ rutscht hinter FPÖ ab
In der aktuellsten Umfrage im Auftrag des „profil“ (n = 800, maximale Schwankungsbreite +/- 3,5 Prozent) zeichnet sich ein ähnliches Bild ab. Die ÖVP liegt mit 37 Prozent klar an erster Stelle. Im Gegensatz zur „Krone“-Umfrage von vor einer Woche liegt hier jedoch die FPÖ mit 21 Prozent vor der SPÖ mit 20 Prozent. Grüne und NEOS liegen wie auch vor einer Woche bei jeweils zehn Prozent.
Rendi-Wagner weiter in historischem Tief
In der aktuellen Umfrage stellte Uniqe Research auch die fiktive Kanzlerfrage, wollte also wissen, wen die Österreicher direkt zum Kanzler wählen würden, wenn das möglich wäre. ÖVP-Chef Sebastian Kurz liegt hier zwar weiterhin unangefochten an der Spitze, muss mit 33 Prozent (im April lag er noch bei 42 Prozent) aber doch feststellen, dass der Misstrauensantrag gegen ihn und seine Regierung nicht spurlos an ihm und seinen Umfragewerten vorübergegangen ist.
Weit schlechter ergeht es allerdings SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner. Die ehemalige Gesundheitsministerin liegt nicht nur hinter FPÖ-Chef Norbert Hofer (16 Prozent), sondern mit nur zehn Prozent auch in einem historischen Tief. Auf dasselbe Ergebnis kam Meinungsforscher Peter Hajek auch in der Umfrage für die „Krone“. NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger und Grünen-Bundessprecher Walter Kogler kommen auf sechs beziehungsweise fünf Prozent. Wie die SPÖ bis zur Wahl noch aus der Krise finden könnte, hat Politologe Peter Filzmaier für die „Krone“ aufgezeigt.
ÖVP und NEOS machen seit Ibiza-Gate den besten Eindruck
Die aktuelle Umfrage liefert noch eine weitere interessante Erkenntnis: Seit der Veröffentlichung des Ibiza-Videos ist das Verhalten der ÖVP (21 Prozent) und der NEOS (20 Prozent) am besten bei den Österreichern angekommen. Die FPÖ kommt hier wenig verwunderlich nur auf neun Prozent, liegt aber trotzdem noch vor den bis dahin oppositionellen Sozialdemokraten mit lediglich acht Prozent. Auch die Grünen kommen auf neun Prozent und liegen somit gleichauf mit den Freiheitlichen vor der SPÖ.
Großer Respekt für Bundespräsident Van der Bellen
Ähnlich wie bei der „Krone“-Umfrage wird Bundespräsident Alexander Van der Bellen auch in der aktuellen Umfrage wieder viel Respekt für sein Verhalten in der Krise gezollt. Äußerten vergangene Woche noch 76 Prozent der Befragten Zufriedenheit mit dem Staatschef, erntet er nun sogar von 79 Prozent Respekt.
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