„Egoistisch“

FPÖ und SPÖ über Kurz‘ Wahlplakate empört

Österreich
11.06.2019 14:09

Nach dem Aus der ÖVP-FPÖ-Koalition und dem Neustart mit einer Expertenregierung ist nun der Wahlkampf bereits voll angelaufen. Denn nachdem Sebastian Kurz und die ÖVP am Montag ihr neues Wahlplakat präsentierten, hagelt es nun erste Kritik für die Kampagne, mit der die Türkisen seit Dienstag offiziell für ihre Spitzenkandidaten Kurz werben. Wie berichtet, wird auf dem Plakat mit dem Slogan „Rot-Blau hat bestimmt“ auf das Misstrauensvotum gegen das Kabinett Kurz Bezug genommen. Bei SPÖ und FPÖ sorgt jetzt genau das für Empörung.

(Bild: ÖVP, krone.at-Grafik)

„Viele notwendige Maßnahmen vorzeitig beendet“
„Es war Kurz selbst und seine schwarzen Gesellen, die diese erfolgreiche Reformregierung und damit verbunden viele notwendige und sinnvolle Maßnahmen für die Bevölkerung vorzeitig beendet haben“, kritisiert der freiheitliche Generalsekretär Christian Hafenecker in einer Aussendung. Dass die FPÖ Kurz in weiterer Folge das Misstrauen ausgesprochen habe - „nachdem er unserer Regierungsmannschaft das Vertrauen versagt hat - ist wohl mehr als nachvollziehbar“, findet Hafenecker.

FPÖ-Abgeordneter Christian Hafenecker (Bild: APA/Roland Schlager)
FPÖ-Abgeordneter Christian Hafenecker

Auch SPÖ-Bundesgeschäftsführer Thomas Drozda hat etwas an den Plakaten auszusetzen. Auf Twitter schreibt er, dass nicht nicht Rot-Blau bestimmt habe, sondern Sebastian Kurz selbst. Außerdem sei festzuhalten, „dass 1. er das BMI für die ÖVP reklamiert und daher Türkis-Blau beendet, 2. Neuwahlen ausruft, 3. eine türkise Minderheitsregierung bildet und 4. keine Mehrheit im Parlament sucht“, so Drozda auf Twitter.

SPÖ-Bundesgeschäftsführer Thomas Drozda (Bild: APA/Helmut Fohringer)
SPÖ-Bundesgeschäftsführer Thomas Drozda

Hafenecker: „Machtversessenes Verhalten“
Auf dem Plakat prangt der Text „Rot-Blau hat bestimmt. Das Volk wird entscheiden. Unser Weg hat erst begonnen“ neben einem Porträt des abgesetzten Kanzlers. „Wenn Kurz nun meint, ‘das Volk wird entscheiden‘, sollte er sich auch bewusst sein, dass sein egoistisches und machtversessenes Verhalten, das er mit dem Bruch der Koalition wieder einmal gezeigt hat, sicher nicht goutiert wird“, zeigte sich Hafenecker überzeugt.

Kickl: „Mehrheit der Bevölkerung will Türkis-Blau“
Auch der Ex-Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) meldete sich am Dienstag via Facebook zu Wort: „Herr Kurz, es ist ganz einfach! Wenn Sie Angst vor Rot-Blau haben, kann Ihnen geholfen werden. Wir gehen einfach den populären gemeinsamen Reformweg, den Sie vor Kurzem auf Druck der alten ÖVP verlassen haben, nach der Wahl weiter“, schrieb Kickl zur türkisen Warnung vor Rot-Blau. Ein solche Fortsetzung der (infolge der Ibiza-Affäre von Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache) beendeten Koalition „würde sich doch auch die Mehrheit der Bevölkerung wünschen“, meinte Kickl.

Herbert Kickl (FPÖ) (Bild: APA/ROLAND SCHLAGER)
Herbert Kickl (FPÖ)

ÖVP-General Nehammer: „FPÖ hat Neuwahlen notwendig gemacht“
ÖVP-Generalsekretär Karl Nehammer zeigte sich über die Kritik der FPÖ am ÖVP-Plakat verwundert: „Die Freiheitlichen haben mit ihrer Uneinsichtigkeit und mangelnden Sensibilität gezeigt, dass es so nicht weitergehen konnte. Mit ihrem Verhalten haben sie die Fortsetzung der erfolgreichen Regierungsarbeit verunmöglicht und Neuwahlen notwendig gemacht. Die laufenden Verschwörungstheorien von Kickl und auch die mögliche Mandatsannahme von Strache beweisen das ja eindrucksvoll.“

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