Sommerfrische im Salzkammergut. Das kann was! Die Region birgt mit ihren 67 glasklaren Seen, wie dem Hallstätter See, Altaussee, Grundlsee, Toplitzsee, Traunsee, Wolfgangsee, Mondsee, Irrsee, Fuschlsee und dem Attersee, um nur einige mit Trinkwasserqualität zu nennen, einen wahren Schatz.
Die Kulturlandschaft Hallstatt–Dachstein/Salzkammergut ist von der Unesco gar zum Weltkulturerbe erklärt worden. Die Berge – vom mächtigen Dreitausender Dachstein bis zu den sanften Ausläufern der Alpen – bilden den eindrucksvollen Rahmen für die landschaftlichen Reize der Region. Sie ist reich an Tradition, Brauchtum, Geschichte, Kultur und vielen Sport- und Wandermöglichkeiten. Wäre da nicht die Sache mit dem Wetter, aber das ist Raunzen auf hohem Niveau. Denn hier lässt es sich herrlich erholen, auch wenn einmal dunkle Wolken aufziehen.
In Bad Ischl verströmen die Gäste k. u. k.-Flair. Österreichs Kaiser haben in der Ferienregion bedeutende Spuren hinterlassen. Die enge Beziehung des Kaiserhauses zum malerischen Ort begann vor über 700 Jahren, als die Monarchen vor allem wegen des begehrten Bodenschatzes der Region, des Salzes, nach Ischl kamen. Die Gegend rund um Ischl zählte als „Kaiserliches Kammergut“ zu den wirtschaftlich bedeutendsten Regionen der Monarchie.
Und besonders einer hat sein Herz an den idyllischen Fleck mitten im Salzkammergut verloren: Kaiser Franz Joseph I. Als 15-jähriger Kronprinz schrieb er seiner Mutter: „Oh, wie sehne ich mich nach dem lieben, lieben Ischl.“ Eine Liebe, die bis an sein Lebensende andauern sollte. Bad Ischl schrieb aber auch traurige Geschichte – nämlich als der Kaiser 1914 in seinem Arbeitszimmer im Westflügel das Manifest „An meine Völker“ unterzeichnete – und damit die Kriegserklärung an Serbien.
Ob zur Jagd oder zum leichten Müßiggang – Franz Joseph und seine Sisi brachten bei ihren Besuchen imperialen Glanz nach Bad Ischl. Hier suchte der Kaiser Trost, als Sisi 1898 in Genf einem Attentat zum Opfer fiel.
Auch Franz Lehár prägte Bad Ischl
Er erwarb im beliebten Kurort im Jahre 1912 eine Villa an der Traun. „In Bad Ischl habe ich immer die besten Ideen.“ – Eine Liebeserklärung an „seine“ Muse Ischl. Hier komponierte Lehár den Großteil seiner erfolgreichsten Operetten wie „Die lustige Witwe“, „Der Graf von Luxemburg“, „Zigeunerliebe“, „Paganini“, „Der Zarewitsch“ und „Das Land des Lächelns“. Heute beherbergen die Räumlichkeiten – auf testamentarischen Wunsch – ein Museum.
Unweit konnte man Gustav Klimt in den jahren 1900 bis 1916 auf Sommerfrische antreffen. Am Attersee entstand der überwiegende Teil seiner über 50 bekannten Landschaftsgemälde, die wesentliche Akzente in der Malerei der Klassischen Moderne gesetzt haben. Denn die Umgebung bot dem Künstler zahlreiche Motive wie das Schloss Kammer, Häuser und die Kirche in Unterach, der Buchenwald und der Litzlberg. Der prominente Urlauber hat Spuren hinterlassen. Davon zeugt auch das – mit Liebe zum Detail gestaltete – Klimt-Zentrum in Schörfling. Am See entlang, von Natur und Wasser und seiner Muse Emilie Flöge beflügelt, wanderte der Malerfürst im langen blauen Kittel umher.
Die Einheimischen bezeichneten ihn als „Waldschrat“ – so untypisch war sein Anblick für die Gegend. In der Villa Paulick, eine der bekanntesten Villen in Seewalchen, war er ein gern gesehener Gast. Traditionsgemäß lädt die Klimt-Foundation wieder zu besonderen Veranstaltungen in das 1877 erbaute Haus: anlässlich von Gustav Klimts Geburtstag am 14. Juli zu Konzert und Lesung mit Schauspieler Karl Markovics und dem Sonus Brass Ensemble, einer Lesung von Margret Greiner am 13. Juli sowie an Emilie Flöges Geburtstag am 30. August zu einem Gastspiel des Stückes „Wally : Emilie“. Auch Gustav Mahler verstand es, sich vom Wasser mitreißen zu lassen. In einem eigens geschaffenen kleinen Häuschen am Ufer in Steinbach am Attersee komponierte er ein halbes Dutzend Lieder und zwei Sinfonien.
Genusswanderer werden im Salzkammergut nicht enttäuscht. Nichts wie rauf auf die Postalm – das größte zusammenhängende Almgebiet Österreichs und das zweitgrößte Europas. Nebelschleier bedecken die Täler. Sonnenstrahlen bahnen sich da und dort ihren Weg. Manchmal ist ein Stück blauer Himmel zu sehen.
Während im Tal Nebel die Sicht auf die Sonne verschleiert, strahlt sie über 1000 Meter mit dem blauen Himmel um die Wette. Wer es gerne gemütlich mag, nimmt am besten die „Katrin“ - eine Seilbahn, die hinauf zur Katrin-Alm auf dem Hausberg von Bad Ischl führt.
Das Einzige, was man braucht, ist viel Zeit. Damit sich alles ausgeht, was das Herz begehrt. Und glauben Sie mir, davon gibt es hier zur Genüge!
Susanne Zita, Kronen Zeitung
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