„Noch nie erlebt“

Unwetter in Griechenland fordert sieben Tote

Ausland
11.07.2019 15:11

Der Norden Griechenlands ist in der Nacht auf Donnerstag von einem heftigen Unwetter geplagt worden. Dächer, Bäume und Campingwagen wurden durch die Luft geschleudert, sechs Touristen und ein Einheimischer kamen dabei ums Leben. Unter den Todesopfern befinden sich auch zwei Kinder. Mehr als 60 Menschen wurden verletzt, als sie von herumfliegenden Gegenständen getroffen wurden. „Ich habe so starke Winde noch nie erlebt“, sagte der Chef des Zivilschutzes im griechischen Fernsehen.

Von dem Unwetter war vor allem die bei Feriengästen beliebte Halbinsel Chalkidiki betroffen. Die Feuerwehr sprach von stürmischem Wind und starkem Regenfall in der Region. 

Der Strand von Chalkidiki ist nach dem schweren Sturm komplett verwüstet. (Bild: AP)
Der Strand von Chalkidiki ist nach dem schweren Sturm komplett verwüstet.
Dieses Auto wurde von einem Vordach eines Geschäfts begraben. (Bild: AP)
Dieses Auto wurde von einem Vordach eines Geschäfts begraben.

Von Tavernendach und Baum erschlagen, mit Wohnmobil verunglückt
Sechs Touristen starben: Eine Frau aus Rumänien und ihre Tochter wurden vom abgerissenen Dach einer Taverne erschlagen, ein umstürzender Baum erschlug einen Russen und dessen zweijährigen Sohn. Ein Mann aus Tschechien starb in seinem Wohnmobil, das von Sturmböen erfasst wurde und sich mehrfach überschlug. Seine Frau erlag in einem Gesundheitszentrum ihren Verletzungen, wie das Staatsradio ERT unter Verweis auf den Zivilschutz berichtete.

Bei diesem Unfall mit einem Wohnmobil starb ein tschechisches Paar. (Bild: InTime News)
Bei diesem Unfall mit einem Wohnmobil starb ein tschechisches Paar.

Ein Video von dem Wohnmobil, mit dem sich ein Paar aus Tschechien mehrmals überschlagen hatte:

Herumfliegende Gegenstände verletzen Dutzende Menschen
„Wir haben sechs Menschen, die ums Leben gekommen sind. Mehr als 60 Menschen wurden durch Sessel, Ziegelsteine, Mülltonnen und andere Gegenstände verletzt, die durch die Gegend flogen“, sagte der Chef des Gesundheitszentrums der Kleinstadt Moudania im Fernsehen.

Notstand für Region ausgerufen
Die Feuerwehr musste mehr als 500-mal ausrücken, um Menschen in Not zu helfen. Mindestens 140 Feuerwehrleute waren im Einsatz. Die Regierung rief den Notstand für die Region aus. Am Donnerstagnachmittag wurde eine weitere Leiche gefunden. Dabei soll es sich um einen vermissten 62-jährigen griechischen Fischer handeln.

Das heftige Unwetter folgte einer Hitzewelle mit Temperaturen bis zu 40 Grad Celsius. In der Region Chalkidiki verbringen zurzeit Zehntausende überwiegend aus osteuropäischen Staaten stammende Touristen ihren Urlaub.

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