Aufregung nach Urteil

SPÖ-Gemeinderat misshandelte Kind der Freundin

Steiermark
19.07.2019 08:58

Heftige Aufregung um einen SPÖ-Politiker in Kapfenberg: Der Mann hatte das Kind seiner Freundin misshandelt und wurde dafür auch rechtskräftig verurteilt. Dem Bürgermeister seiner Gemeinde verheimlichte er den Prozess offenbar. Am Donnerstagabend trat er laut SPÖ zurück. Pikant: Eines seiner Aufgabengebiete war die Jugendpolitik.

Dieser Vorfall macht sprachlos: Ein Kapfenberger SPÖ-Gemeinderat hat im Jänner laut „Servus Nachrichten“ den damals vierjährigen Sohn seiner Lebensgefährtin misshandelt. Der kleine Tobias wies Würgemale am Hals und blaue Flecken im Gesicht auf. Der Mann dürfte damit überfordert gewesen sein, auf den Buben aufzupassen.

(Bild: ServusTV)

Der Kommunalpolitiker wurde dafür am Bezirksgericht Bruck wegen Körperverletzung zu einer Geldstrafe von 3000 Euro verurteilt. Das Urteil ist seit Kurzem rechtskräftig. Trotzdem blieb der für Mann vorerst noch als Gemeinderat im Amt - bis zum TV-Bericht.

„Hat in der Politik nichts verloren“
Der Kapfenberger FPÖ-Vizebürgermeister Reinhard Richter forderte am Donnerstag gegenüber „Servus Nachrichten“ den Rücktritt des Gemeinderats: „Wer sich an vierjährigen Kindern vergreift, hat in der Politik nichts verloren.“

SPÖ-Bürgermeister Fritz Kratzer gab an, erst am Donnerstag von dem Vorfall erfahren zu haben. Er habe seinem Parteikollegen nahegelegt, alle Ämter zurückzulegen. Am Donnerstagabend soll das dann laut SPÖ auch erfolgt sein. Am Freitag wird der Verurteilte auch die Parteimitgliedschaft zurücklegen.

Der Kapfenberger Bürgermeister Fritz Kratzer (Bild: Stadt Bruck/Meieregger)
Der Kapfenberger Bürgermeister Fritz Kratzer

Der steirische SPÖ-Chef und Landeshauptmannstellvertreter Michael Schickhofer, selbst Vater von drei Kindern, zeigt sich schockiert von den Gewalttätigkeiten: „Wir haben sofort und unmittelbar die Konsequenzen gezogen, der Betroffene ist nicht mehr Gemeinderat und wird auch seine Mitgliedschaft in der SPÖ zurücklegen“, so Schickhofer.

„In unserer Partei keinen Millimeter Platz“
In einer Aussendung der SPÖ hieß es überdies: „Die gesamte steirische SPÖ verurteilt die Gewalttaten eines Gemeinderates in Kapfenberg aufs Schärfste. Dieses Verhalten akzeptieren wir in keinster Weise, denn solche Werte haben in unserer Partei keinen Millimeter Platz.“

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