Klimaschutz wird zum Wahlkampfthema Nummer eins, alle Parteien wollen sich ein grünes Siegel umhängen. Schon bei ihrem Bundesparteirat am vergangenen Wochenende forderte SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner ein österreichweites Klimaticket für alle öffentlichen Verkehrsmittel. Nun erklären die Roten, wie das genau funktionieren soll.
„Damit die klimafreundlichen Öffis für noch mehr Menschen eine echte Alternative zum Auto werden, muss Öffi-Fahren günstiger, schneller und einfacher werden“, betont Pamela Rendi-Wagner. Der SPÖ-Plan sieht ein mehrstufiges Modell mit Jahreskarten vor: Ein Euro pro Tag für ein Bundesland (also 365 Euro), zwei Euro für drei Bundesländer (730 Euro) und drei Euro für ganz Österreich (1095 Euro im Jahr).
Den Vergleich zum jetzigen System rechnen die Roten vor: Die Österreich-Card der ÖBB kostet 1889 Euro, dazu kommen noch die Kosten für die einzelnen Bundesländer. Derzeit gibt es nur in Wien das Jahresticket für 365 Euro, in Niederösterreich herrscht ein riesiges Hickhack um dieses Modell, generell sind in jedem Bundesland die Preise anders geregelt. Das will die SPÖ ändern.
„Aus dem Budget“: Finanzierung noch unklar
Noch nicht ganz klar ist, wie dieses Angebot finanziert werden soll. „Aus dem Budget“, heißt es dazu von der SPÖ. Dazu soll ein neuer Klimafonds, dotiert mit hundert Millionen Euro, geschaffen werden. Doch woher genau das Geld kommen und wo im Gegenzug gespart werden soll, bleibt offen. Die SPÖ verweist jedoch darauf, dass die Folgekosten der Klimakrise eine Milliarde Euro pro Jahr ausmachen.
Erst vor wenigen Tagen zeigte eine Studie, dass trotz der Jahreskarte um ein Euro pro Tag nicht mehr Menschen auf U-Bahn, Bus und Straßenbahn in Wien umgestiegen sind. Der Preis allein dürfte also nicht ausschlaggebend sein. Deshalb müsse, so die Roten, auch die Infrastruktur massiv ausgebaut werden. Es brauche neue Verbindungen sowie moderne Bahnhöfe und Haltestellen, betont die SPÖ.
Doris Vettermann, Kronen Zeitung
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