Ein Wahlkampf als Schlammschlacht ohnegleichen - das Feld dafür war schon durch das Platzen der sich so harmonisch gebenden Koalition nach dem Ibiza-Skandal aufbereitet. Mit lautem Krachen schlug da die türkis-blaue Harmonie von einer Sekunde zur anderen in Krieg um.
Zwischen ÖVP und SPÖ herrscht ohnehin Eiszeit, seit Sebastian Kurz Reinhold Mitterlehner an der Spitze der damaligen Schwarzen ablöste. Und Blaue und Rote finden zwar zueinander, wenn sie gemeinsam Sebastian Kurz und seine Mannschaft aus der Regierung jagen können. Passen aber sonst höchstens wie Feuer und Wasser zusammen.
So waren die Schmutzkübel rasch prall gefüllt. Man stellte sie anfangs noch im Wahlkampfkeller ab, während man oben allseits beteuerte, welch saubere „Wahlbewegung“ man diesmal führen werde. Wer’s glaubt ... Nach einigen zunächst noch recht verschämten Versuchen, die Mitbewerber mit Dreckpatzeln zu treffen, werden jetzt die ersten Kübel ausgeschüttet. Zielscheibe ist Strahlemann Kurz, der es ordentlich abbekommt.
Im Internet, wo man gut in Deckung bleiben kann, werden - wie berichtet - übelste Andeutungen verbreitet, für die die anonymen Täter Beweise schuldig bleiben. Das Motto der Initiatoren: Irgendwas wird schon hängen bleiben. Doch der Schuss - das haben schon frühere Wahlkämpfe bewiesen - kann auch nach hinten losgehen. Dann sind die Kübelwerfer selbst die begossenen Pudel!
Klaus Herrmann, Kronen Zeitung
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