Zwei von drei Österreichern wollen in der Pension arbeiten. Das trifft sich gut, möchte man meinen: Denn seit Jahren versprechen Politiker verschiedenster Couleurs echte Entlastung bei Zuverdiensten in der Pension - allein, gekommen ist es dazu noch nicht. Die ÖVP-Senioren fordern einmal mehr eine Beitragsstreichung.
Es klingt paradox, ist aber so: Wer sich in der Pension etwas dazuverdient, muss ebenfalls Pensionsbeiträge zahlen - und zwar rund 20 Prozent. Das abgelieferte Geld wird dann zwar auf die bestehenden Pensionen angerechnet, führt aber nur zu marginalen Erhöhungen der Bezüge. „Und die stehen vor allem in keinem Verhältnis zu den eingezahlten Beiträgen“, klagt Ingrid Korosec, Chefin der ÖVP-Senioren.
„Von 1000 Euro Dazuverdienst bleiben weniger als 400 Euro“
Sie rechnet vor: Verdient sich ein Pensionist als Gewerbetreibender etwa 1000 Euro dazu, „bleiben nach Abzug von Pensionsbeiträgen und Steuern weniger als 400 Euro“. Dabei wären neue Anreize notwendig, um Pensionisten zur Arbeit zu motivieren - neben dem monetären Zuverdienst sei es schließlich auch wichtig, beschäftigt zu sein, sagt sie. Türkis-Blau einigte sich zwar darauf, Pensionisten von der Beitragspflicht zu befreien, umgesetzt wurde dieses Vorhaben aber nie.
Eine aktuelle Umfrage (siehe Grafik unten) verleiht den ÖVP-Senioren Rückenwind: Zwei von drei Österreichern wollen in der Alterspension arbeiten - vor drei Jahren war es nur jeder Zweite. Nicht einmal ein Fünftel möchte nichts tun. Und schon jetzt verdient laut der Umfrage jeder vierte Alterspensionist etwas dazu.
Die ÖVP verspricht nun einmal mehr Besserung: Die Befreiung von Pensionsbeiträgen, sagt der türkise Klubchef August Wöginger, sei „eine gute Idee und muss von der nächsten Regierung umgesetzt werden“.
Klaus Knittelfelder, Kronen Zeitung
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