Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil ist nicht der einzige SPÖ-Politiker, der dieser Tage Kritik an den aktuell dominierenden Wahlkampfthemen - Stichwort Schredder-Affäre und Parteispenden - übt. Auch der geschasste Bundesgeschäftsführer Max Lercher klagt darüber - und findet außerdem in Richtung eigene Partei deutlich härtere Worte als Doskozil.
Lercher - er kandidiert bei der Nationalratswahl an aussichtsreicher Stelle, nämlich als Listenerster im Regionalwahlkreis Obersteiermark - rief eine Website ins Leben, wo er um Vorzugsstimmen wirbt.
Lercher spricht auf Facebook Klartext:
„Das lehne ich zutiefst ab“
Dort ist in seiner „Vision für Österreich“ unter anderem zu lesen: Manche Sozialdemokraten würden „sich nur mehr für Posten und Privilegien interessieren“. „Das lehne ich zutiefst ab. Sie sind genauso meine politischen Gegner wie die, die nur auf die Reichen und Privilegierten schauen.“
Nicht der erste Rüffel Lerchers an SPÖ-Basis
Lercher fiel schon in der Vergangenheit immer wieder mit harten Worten Richtung SPÖ-Basis auf. Im Februar etwa kritisierte er „den alten Streit zwischen dem angeblich rechten und dem angeblich linken Flügel unserer Partei, der uns noch nie weitergebracht hat“. Anfang Juni richtete er einen Appell an seine Partei: „Wir sollten uns auf Inhalte fokussieren. Es interessiert keinen Wähler, was wir hier gerade über die Medien diskutieren.“ Pamela Rendi-Wagner sei die gewählte Parteivorsitzende, für sie habe man sich bewusst entschieden.
Schon damals lehnte er eine Unterstützung bei der SPÖ-Wahlkampagne in Wien ab: „Das geht sich nicht zusätzlich aus.“ Weiteren Wortspenden enthalte er sich: „Ich will kein Balkonmuppet sein.“
Sandra Schieder, Kronen Zeitung/krone.at
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