Riesenärger in der SPÖ

Dornauer überklebt Logo mit seinem Konterfei

Tirol
08.08.2019 13:55

Erneut Aufregung um den Tiroler SPÖ-Chef Georg Dornauer! Im Zuge der Umgestaltung der Parteizentrale in Innsbruck hat der rote Frontmann das dort seit vielen Jahren angebrachte SPÖ-Logo mit roter Rose überkleben lassen. Statt der Rose sieht man nun Dornauers Konterfei. Diese Aktion stieß zahlreichen Parteifreunden sauer auf. Die „sofortige Entfernung“ wurde gefordert. Auf Nachfrage von krone.at hieß es bei der Tiroler SPÖ, man werde parteiintern in Zukunft „besser kommunizieren“.

Dornauers Stellvertreterin Selma Yildirim forderte die „unverzügliche Entfernung dieser Beklebung“. Die Aktion hätte die Partei und die Basis empfindlich getroffen, zumal es auch keinen Vorstandsbeschluss dazu gebe, hieß es in einem Tiroler Medienbericht.

Selma Yildirim, SPÖ (Bild: APA/EXPA/Johann Groder)
Selma Yildirim, SPÖ

Dornauers Amtsvorgängerin, Landtagsabgeordnete Elisabeth Blanik, hatte demnach bereits am Mittwoch Kritik an der Vorgehensweise ihres Parteichefs geübt. Und Landtagsabgeordneter und ÖGB-Chef Philip Wohlgemuth wurde gar mit den Worten zitiert: „Ich bin es leid, diverse Aktionen des Parteivorsitzenden kommentieren zu müssen.“

Auch Dornauers zweiter Stellvertreter und FSG-Gewerkschafter Stephan Bertel, Innsbrucks Stadtparteiobmann Benjamin Plach und Stadträtin Elisabeth Mayr kritisierten die Überklebung und orteten nun „parteiinternen Gesprächsbedarf“, wie am Donnerstag seitens der Tiroler SPÖ gegenüber krone.at bestätigt wurde.

„Nur temporäre Aktion“
Landesgeschäftsführer Lukas Matt betonte - wie zuvor auch Dornauer selbst - im Gespräch mit krone.at, dass die Aktion lediglich „temporär“ sei und schon gar nicht das „neue Logo der SPÖ“ darstellen solle. Die Rose sei ein Symbol aus der Ära des ehemaligen Vorsitzenden Herbert Prock und längst nicht mehr in Gebrauch.

Man wolle „modern und dynamisch“ aufreten und der SPÖ in Tirol ein jüngeres Outfit verpassen. Allerdings, sagt Matt, werde man sich bemühen, in Zukunft besser mit den Parteikollegen zu kommunizieren. Man wolle niemanden vor den Kopf stoßen, wenngleich für das Überkleben eines Bildes kein „Gremium“ entscheiden müsse, so Matt.

User orten „Personenkult“
Ob er die Aktion für gelungen halte, wollte Matt nicht direkt kommentieren - die Aktion hätte lediglich dafür sorgen sollen, den Bekanntheitsgrad Dornauers zu steigern. Das hat jedenfalls funktioniert. Auf seiner Facebookseite postete Dornauer ein Vorher-Nachher-Foto (siehe oben) und stellte seinen Followern folgende Frage: „Was sagt ihr dazu?“

Die Kommentare fielen allerdings zumeist eher negativ aus. So mancher fragte sich, ob die „neue“ Tiroler SPÖ einem „Personenkult“ unterläge. Ein User meinte: „Es ist einfach unglaublich ... Es wird aber schon NICHTS ausgelassen, um noch mehr ins Niemandsland zu rutschen. Einen wird dies alles ganz besonders freuen.“

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