Seit einem Jahr ist das umstrittene Gesetz für den Zwölf-Stunden-Tag in Kraft - dies nimmt die SPÖ im Wahlkampf nun zum Anlass, um ein ganzes Konvolut an Forderungen zu stellen. So wollen die Roten neben einem Rechtsanspruch auf eine Vier-Tage-Woche auch leichteren Zugang zur sechsten Urlaubswoche.
Wer Vollzeit arbeitet und sein Stundenpensum schon am Donnerstag abgeliefert hat, soll bereits ins Wochenende starten dürfen - und zwar ohne den Chef fragen zu müssen. So jedenfalls stellt sich das die SPÖ vor: Pünktlich zum Auftakt des Intensivwahlkampfes fordert sie einmal mehr einen Rechtsanspruch auf eine Vier-Tage-Woche.
„Der Fleiß der Österreicher darf nicht in Arbeitsverhältnisse führen, die krank machen“, sagt Parteichefin Pamela Rendi-Wagner - und verweist auf Statistiken, wonach Österreich in puncto Überstunden zu den Spitzenreitern in der EU zählt.
Video: SPÖ inszenierte Wahlkampf-Auftakt als Aufholjagd
Zugang zur sechsten Urlaubswoche vereinfachen
Es ist dies nur ein Teil eines ganzen Arbeitsmarktpakets, das die SPÖ nun vorlegt: Der Zugang zur sechsten Urlaubswoche etwa müsse so vereinfacht werden, dass man diese nach 25 Dienstjahren fix bekommt.
Auch Rückkehr zur „Aktion 20.000“ gefordert
Auch sollen All-in-Verträge erst ab gewissen Einkommensgrenzen erlaubt sein, die Rede ist von einem Verbot bis zu einer Bruttomonatsgage unter 5000 Euro. Und neben der Forderung nach leichterem Zugang zu Pflege-, Alters- und Bildungsteilzeit will Rendi-Wagner auch noch die Rückkehr der von Türkis-Blau abgedrehten „Aktion 20.000“ für ältere Arbeitslose.
Kurzum: Die SPÖ umgarnt nun ihre einstigen Stammwähler, die Arbeiter. Einfach wird das allerdings nicht - denn zuletzt wählten Arbeiter sogar eher noch ÖVP als SPÖ.
Klaus Knittelfelder, Kronen Zeitung
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.