Hietzinger Park

Wirbel um Tiefgarage für mehr als 200 Fahrzeuge

Wien
14.05.2010 08:36
Es herrscht Entsetzen bei Anrainern rund um den beschaulichen Invalidenhauspark in Hietzing. Eine Baufirma will das Gelände an der Stranzenberggasse/Hochheimgasse, auf dem sich ein paar alte Häuschen und der Flachbau eines ehemaligen Behindertenheimes befinden, umkrempeln. Wohnungen und eine Mega-Tiefgarage sind geplant.

Dafür muss die Grünoase umgewidmet werden. Das gehe nur durch Tricksen und Mauscheln, meinen Bürger. Tatsächlich hat der Bezirk 2006 einstimmig die Bebauung abgelehnt. Jetzt, nach einem Bauwerber-Wechsel, sind SPÖ und ÖVP dafür. „Plötzlich sollen fünftetagige Gebäude und eine Garage mit 220 Stellplätzen erlaubt werden. Das ist ein Fall für den Korruptionsstaatsanwalt“, wettert FPÖ-Klubobmann Günter Kasal. 

„Ich bin nicht bestechlich“, kontert Bezirksvorsteher Heinz Gerstbach (VP) scharf. Der Grundbesitzer wollte noch höher bauen. Hietzing lehnte ab. „Also wo ist da das Geschäft?“ Den Schwenk zu 2006 erklärt er so: Eine Handelskette wollte eine Filiale mit oberirdischen Stellplätzen errichten. Das hätte zu viel Grün gekostet. An einen Verkehrskollaps in der Stranzenberggasse (Garagenausfahrt) glaubt Gerstbach nicht. Der Bauwerber finanziere eine Ampel. 1.000 Unterschriften gegen die Umwidmung hat Heinrich Kopecky gesammelt. Entscheiden muss der Gemeinderat.

von Alex Schönherr, Kronen Zeitung
Symbolbild

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