„Krone“-Wahlschiris

Rendi-Wagner sieht für „unnötigen“ Vorwurf Gelb

Österreich
20.09.2019 06:00

Pamela Rendi-Wagner (SPÖ) wirft Sebastian Kurz (ÖVP) im ORF-TV-Duell am Mittwoch vor, keinen korrekten Umgang mit Menschen zu pflegen. Der Anlassfall: Norbert Hofer (FPÖ) war trotz Fieber zu den Fernsehduellen in der vergangenen Woche erschienen. Rendi-Wagner behauptet nun, dass Kurz als Reaktion seinen Pressesprecher bat, doch die Presse über die Erkrankung zu informieren. Sebastian Kurz bestreitet das und bezeichnet diesen Vorwurf als absurd.

Damit steht Aussage gegen Aussage, und es ist nicht feststellbar, wer die Wahrheit sagt. Eine Rote Karte für nachgewiesene Unwahrheit kann es dementsprechend nicht geben. Die FPÖ ging übrigens selbst mit der Nachricht der Erkrankung Hofers an die Öffentlichkeit.

Politikwissenschaftlerin Katrin Praprotnik (Bild: J.Benedikt)
Politikwissenschaftlerin Katrin Praprotnik

Rendi-Wagner darf freilich mangelndes persönliches Vertrauen gegenüber Kurz ausdrücken. Das hat sie in der Fernsehdiskussion auch anhand eines anderen Beispiels getan und sich über Kurz’ Umgang mit vertraulichen Vier-Augen-Gesprächen zwischen den beiden beklagt. Der Vorwurf in Bezug auf Hofer war in meinen Augen daher nicht nur unnötig, sondern hat auch dessen Krankheit nochmals in die Debatte hineingezogen. Daher diesmal Hellgelb.

Katrin Praprotnik, Kronen Zeitung

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