Im Kampf gegen Ablenkung durch Handys am Steuer setzt Australien jetzt auf High-Tech: Intelligente Kameras überprüfen neuerdings im Bundesstaat New South Wales, ob Fahrer ihre Hände am Lenkrad oder am Smartphone haben. Bei einem Test wurden bereits über 100.000 Fahrer erwischt.
8,5 Millionen Fahrzeuge wurden während eines sechsmonatigen Tests von zwei stationären Kameras in dem bevölkerungsreichsten australischen Bundesstaat mit über 5,2 Millionen registrierten Fahrzeugen überprüft. Bei über 100.000 von ihnen hatte der Fahrer die Hände am Handy. In einem Fall nutzte ein Fahrer sogar gleichzeitig Smartphone und Tablet während der Fahrt, in einem anderen übernahm der Beifahrer das Steuer, damit der Fahrer eine Nachricht tippen konnte.
Der für den Straßenverkehr zuständige Minister, Andrew Constance, will damit nun Schluss machen: Noch bis Dezember sollen im ganzen Bundesstaat 45 der neuartigen Überwachungskameras installiert werden. Eine jede von ihnen besteht eigentlich aus zwei Kameras: Während die eine das Kennzeichen fotografiert, blickt eine zweite durch die Windschutzscheibe ins Wageninnere, um zu sehen, was der Fahrer mit seinen Händen macht.
KI sortiert Aufnahmen aus
Wie die Nachrichtenagentur AP berichtet, werden anschließend mittels künstlicher Intelligenz all jene Fahrer ausgeschlossen, die ihre Hände am Steuer haben. Fotos, die vermutetes illegales Verhalten zeigten, würden zur Überprüfung durch menschliche Augen weitergeleitet, bevor eine Anzeige samt Geldstrafe in Höhe von umgerechnet 212 Euro an die Fahrer ergehe, hieß es.
Den Plänen der Regierung zufolge soll die Zahl der Kontrollen durch die intelligenten Kameras bis 2023 auf 135 Millionen ausgeweitet werden. Über einen Zeitraum von fünf Jahren sollen so 100 schwere oder gar tödliche Verkehrsunfälle verhindert werden.
„Gleichzusetzen mit Alkohol am Steuer“
„Es gibt keinen Zweifel, dass Alkohol am Steuer auf einer Stufe mit der Benutzung von Mobiltelefonen steht, und deshalb möchten wir, dass jeder weiß, dass man dabei jederzeit und überall erwischt wird“, erklärte Minister Constance gegenüber der australischen Rundfunkgesellschaft ABC.
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