„Volle Härte anwenden“

Verärgerter Waldhäusl schießt scharf gegen Strache

Österreich
26.09.2019 12:41

Die Spesenaffäre rund um Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache (siehe auch Video oben) schlägt weiter hohe Wellen, auch parteiintern. Jetzt hat der niederösterreichische FPÖ-Landesrat Gottfried Waldhäusl verärgert das Wort ergriffen und gemeint, sollten sich die Anschuldigungen gegen Strache bestätigen, müsse die „volle Härte“ des Gesetzes angewendet werden. FPÖ-Chef Norbert Hofer ist angesichts der Turbulenzen so kurz vor der Wahl derweil um Schadensbegrenzung bemüht: Auf Facebook bittet er die Wähler, trotz allem zur Freiheitlichen Partei zu stehen - zumal „ein Netzwerk von skrupellosen Kriminellen“ dabei sei, einen „Anschlag auf unsere Demokratie“ zu verüben.

„Wenn sich herausstellt, dass er (Strache, Anm.) tatsächlich ein Brandstifter ist, soll dort das Gesetz genauso angewendet werden wie bei allen anderen - das heißt, mit der vollen Härte des Gesetzes dementsprechend auch bestrafen“, meinte Waldhäusl am Donnerstag im Ö1-„Morgenjournal“ zu den Vorwürfen, Strache habe unter anderem Spesen nicht sauber abgerechnet bzw. Privatausgaben der Partei verrechnet.

Gleichzeitig betonte Waldhäusl, dass es die FPÖ brauche, auch wenn der Ex-Parteichef möglicherweise ein Fehlverhalten an den Tag gelegt haben könnte: „Wenn der Feuerwehrkommandant als Brandstifter abgestempelt wird oder er vermeintlich zum Brandstifter geworden ist, deswegen braucht man trotzdem die Feuerwehr.“

Gottfried Waldhäusl ist als Landesrat zuständig für das Ressort Tierschutz, Gemeindeärzte, Asyl und Mindestsicherung. (Bild: APA/HERBERT PFARRHOFER)
Gottfried Waldhäusl ist als Landesrat zuständig für das Ressort Tierschutz, Gemeindeärzte, Asyl und Mindestsicherung.

„Das verstehen die Leute nicht“
Er bekomme „täglich“ die Verärgerung der Bevölkerung zu spüren, sagte der Landesrat. „Das verstehen die Leute nicht, dass immer wieder, egal in welcher politischen Partei, die Menschen nicht genug kriegen oder alles rechtens empfinden, was nicht rechtens ist.“

Bereits Mitte August hatte sich Waldhäusl äußerst kritisch zu Strache geäußert: „Wie verzweifelt muss ein Mensch sein, wenn er vor dem Scherbenhaufen seines Lebenswerkes steht und dennoch jeden zweiten Tag barfuß in die Scherben tritt?“, meinte er damals auf die Frage, ob die Auftritte und Aussagen des Ex-Parteichefs mittlerweile eine Gefahr für die FPÖ darstellen könnten.

Heinz-Christian Strache (Bild: APA/Georg Hochmuth)
Heinz-Christian Strache

Hofer sieht „Anschlag skrupelloser Krimineller“
Hofer selbst rief unterdessen am Donnerstag in einer Videobotschaft auf Facebook die Wähler einmal mehr dazu auf, trotz der Turbulenzen zur FPÖ zu stehen, und bat um deren Stimmen bei der Nationalratswahl am Sonntag. Die vergangenen Monate hätten gezeigt, „dass ein Netzwerk von skrupellosen Kriminellen dabei ist, den schwersten Anschlag auf unsere Demokratie in der Zweiten Republik auszuüben“, meint der Nachfolger von Strache.

Er richte eine „große Bitte an Sie alle“, so Hofer: „Lassen Sie sich am kommenden Wahlsonntag von jenen Tätern nicht beeinflussen.“ Denn sonst hätten „diese Kriminellen ihre Ziele erreicht“, nämlich „unsere hart erkämpfte Demokratie in ihren Grundfesten zu erschüttern und nachhaltig zu schädigen“. Auch gehe es diesen „Tätern“ darum, „die Zuversicht und den Zusammenhalt der vielen Menschen, die unsere wunderbare und patriotische freiheitliche Familie ausmachen“, zu „zerschlagen“ und „eiskalt zu vernichten“.

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