Die Türkisen ließen es schon vor der Wahl anklingen: Sie würden sich in der Woche nach der Wahl möglichst zurückhalten. Landläufig übersetzt: zurücklehnen, zuschauen, wie sich die anderen zerfleischen.
Mit Blutbädern durfte schon vor der Wahl gerechnet werden. Jetzt, wo die Ergebnisse dramatischer ausfielen als vorausgesagt, wird es bei den potenziellen Kurz-Koalitionspartnern SPÖ und vor allem FPÖ noch heißer hergehen als erwartet. Landläufig gesagt: Bei den Roten werden die Hackeln nach dem Absturz tief fliegen, bei den Blauen nach ihrem verheerenden Niedergang wird‘s nach Ibiza jetzt Granada spielen.
Unter Garantie brechen im blauen Lager nun alle Dämme. Das schlechteste Ergebnis der Freiheitlichen seit ihren dunkelsten Jahren zwischen Knittelfeld und Parteispaltung wird, nein muss dort alles auf den Kopf stellen.
Wie sehr der gefallene Ex-Obmann und Ex-Vizekanzler zur Last fällt, scheint allen vernünftigen Köpfen in der Partei spätestens seit Enthüllung von Straches Spesenaffäre klar zu sein. Alles andere als ein glasklarer Schnitt mit Strache wird die Blauen weiter nach unten reißen. Und es stehen wichtige Wahlen an: in Vorarlberg, der Steiermark in Kürze, im Burgenland und dann in Wien.
Und die türkis-blaue Koalition? Sie dürfte Sonntagabend endgültig gestorben sein. Wie sagte Sebastian Kurz schon bei der Auflösung der Regierung im Mai? „Die FPÖ kann es nicht.“
Klaus Herrmann, Kronen Zeitung
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