Zurückhaltung ist nicht unbedingt die große Stärke des Tiroler SPÖ-Chefs Georg Dornauer - und das, obwohl auch das rote Wahlergebnis in Tirol alles andere als erfreulich war. Trotzdem kritisierte er einmal mehr öffentlich Parteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner: Ob sie die richtige Wahl für diesen Urnengang war, zumindest wenn es das Ziel gewesen sei, Wähler von den Freiheitlichen zurückzuholen, da habe er Zweifel: „Der klassische FPÖ-Wähler wählt keine Frau mit Doppelnamen.“
Auch die Performance der Bundespartei allgemein kritisierte Dornauer: „Zu sagen, dass der Sebastian Kurz ganz ein Schlimmer ist, wird zu wenig sein.“ Rendi-Wagner wollte er aber deswegen nicht infrage stellen. Sie habe sich im Wahlkampf „bemüht“, aber die Botschaft des Wählers insgesamt sei angekommen, meinte Dornauer - zumindest bei ihm selbst.
„Auch Migrationsfrage angehen“
Es müssten alle gesellschaftspolitischen Themen angegangen werden, auch die Migrationsfrage. Zudem brauche es eine bessere Kommunikation, so der Tiroler SPÖ-Chef vor der Tagung des Parteipräsidiums. Kritik am zurückgetretenen Bundesgeschäftsführer Thomas Drozda war das aber sichtlich nicht - der sei nämlich das kleinste Problem der Partei gewesen, so Dornauer. Er habe mit Drozda immer gut zusammengearbeitet.
Lercher fordert „neues Hainfeld“
Auch Drozdas Vorgänger Max Lercher hatte sich zuvor kritisch geäußert. Er forderte einen Reformparteitag, ein „neues Hainfeld“ sowie eine Neuausrichtung. Andere SPÖ-Granden wie Wiens Bürgermeister Michael Ludwig, Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser und ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian hatten sich demonstrativ hinter Rendi-Wagner gestellt. Ludwid betonte etwa, sie bleibe „natürlich“ Parteichefin.
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