„Komm gut heim!“

Mölzer verlässt nach Streit mit Stadler TV-Studio

Medien
03.10.2019 00:26

Zum Thema „SPÖ & FPÖ in der Krise“ hatte Puls 24 ins Studio geladen. Unter der Moderation von Gundula Geiginger sollten FPÖ-Urgestein Andreas Mölzer und Ex-BZÖ-Politiker Ewald Stadler unter anderem mit Niko Kern diskutieren. Mölzer hielt es allerdings nicht lange in der Runde. Als es bereits beim Eröffnungsthema Heinz-Christian Strache, der bekanntlich über die mutmaßliche Spesenaffäre gestolpert war und am Dienstag seinen Abschied aus der Politik verkündet hatte, bevor er von FPÖ-Chef Norbert Hofer suspendiert wurde, darum ging, wie in der FPÖ mit dem Thema Spesen umgegangen wird, und Stadler Mölzer wiederholt attackierte, reichte es diesem. Er beschimpfte Stadler, verabschiedete sich und ging.

Bereits nach fünf Minuten hatte sich Stadler derart in Rage geredet, dass Mölzer sich mit einem „Tu dich a bisserl zurückhalten“ an den Ex-BZÖ-Politiker wandte. Von den anderen Gästen hatte bis dahin noch keiner eine Wortspende abgegeben, auch die Moderatorin kam im Redeschwall Stadlers kaum zu Wort. Mölzer sprach dann, angesprochen darauf, ob er noch mehr Vorwürfe im Zusammenhang mit der mutmaßlichen Spesenaffäre befürchte, von einem „Spesen-Exzess seitens des vormaligen Parteiobmannes“. 

Andreas Mölzer (Bild: Screenshot Puls 4)
Andreas Mölzer
Ewald Stadler und Andreas Mölzer im Puls-4-Studio (Bild: Screenshot Puls 4)
Ewald Stadler und Andreas Mölzer im Puls-4-Studio

„Du lebst seit 40 Jahren von der Partei“
Stadler warf Mölzer unter anderem vor, dass dieser erst jetzt, da Strache weg aus der Partei sei, den Mund aufmache und sich als moralischer Apostel aufspiele, und bezeichnete ihn als Spesenritter. Mölzer lebe „seit 40 Jahren von der Partei“, so der Vorwurf Stadlers, das „System“ habe eine „gewisse Tradition“. „Das ist mir jetzt zu blöd“, entgegnete Mölzer und begann, sein Mikrofon abzuhängen. Bevor er aufstand, warf er Stadler noch ein „Du bist ein Trottel“ an den Kopf.

Stadler schickte noch ein „Komm gut heim!“ nach
Die Moderatorin versuchte ihr Bestes, Mölzer noch als ihren Gast zu behalten, doch dieser verabschiedete sich von ihr, bedankte sich für die Einladung und verließ nach insgesamt sieben Minuten das Studio. Er wolle mit einem solchen „Denunzianten“ nichts zu tun haben und sei froh, dass „ich mit dir nicht in derselben Partei bin“. „Komm gut heim!“, rief Stadler ihm noch nach. 

Ewald Stadler und Andreas Mölzer im Puls-4-Studio (Bild: Screenshot Puls 4)
Ewald Stadler und Andreas Mölzer im Puls-4-Studio
Der Streit eskaliert: Mölzer steht auf und verabschiedet sich. (Bild: Screenshot Puls 4)
Der Streit eskaliert: Mölzer steht auf und verabschiedet sich.
Andreas Mölzer ist nicht mehr umzustimmen. (Bild: Screenshot Puls 4)
Andreas Mölzer ist nicht mehr umzustimmen.

Nicht nur die Moderatorin, auch zahlreiche Twitteruser konnten es kaum glauben, dass Mölzer das Studio verließ. 

Sessel blieb bis zum Ende der Sendung leer
Mölzer kehrte für die Diskussion nicht mehr ins Puls-24-Studio zurück. Sein Sessel blieb bis zum Ende der Sendung leer.

Video: Andreas Mölzer im #Brennpunkt-Talk mit Katia Wagner

#Brennpunkt-Talk zur Zukunft der FPÖ
Das FPÖ-Urgestein war auch im krone.tv-Studio zu Gast und diskutierte - bis zum Schluss - bei Katia Wagner mit Robert Lugar (FPÖ), „Krone“-Journalistin Doris Vettermann und Politikexperte Christoph Haselmayer zur Zukunft der FPÖ (siehe Video oben).

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