Der Streit geht weiter

Niko Kern: „Schadet mir null, der SPÖ aber schon“

Österreich
04.10.2019 12:07

Der Streit zwischen Nikolaus Kern, Sohn von Ex-Bundeskanzler Christian Kern, und der SPÖ geht weiter - und wird vorrangig über soziale Medien ausgetragen. Kern, der seit Juni nicht mehr SPÖ-Mitglied ist und bekannt gab, bei der Nationalratswahl die NEOS gewählt zu haben, geht dabei vor allem gegen den neuen SPÖ-Manager Christian Deutsch vor, der Thomas Drozda nachgefolgt war. „Wirkliche Intriganten-Spezialisten habt ihr da“, twitterte Kern ironisch und stößt sich vor allem daran, dass „die SPÖ Medien gesteckt hat, dass ich den Mitgliedsbeitrag nicht gezahlt habe“. Dies schade allerdings „mir null, der SPÖ aber schon“, prophezeit er.

Der in der Vergangenheit immer wieder mit kritischen Wortmeldungen - und auch einer geliehenen 32.000-Euro-Uhr - aufgefallene Kern-Sprössling ist nicht mehr Mitglied der Partei - und machte am vergangenen Sonntag auch zum ersten Mal sein Kreuzerl nicht bei den Sozialdemokraten. Wie Kern junior am Mittwoch selbst verriet, habe er das Parteibuch der Roten bereits im Juni zurückgegeben gehabt. Er habe seinen Austritt aber bislang dementiert, „um der SPÖ nicht vor der Wahl zu schaden“, wie er in dem Kurznachrichtendienst schreibt.

(Bild: Screenshot/twitter.com/KernNiko)

„Habe dafür xx-Faches in meine Reformsektion investiert“
Nun ist es mit der Rücksicht auf die SPÖ aber wohl vorbei, wie die Tweets und Postings der vergangenen Stunden nahelegen. Nachdem ihn Anrufe von Medien erreicht hätten, „weil Intriganten innerhalb der SPÖ ihnen gesteckt haben, dass ich den Mitgliedsbeitrag nicht gezahlt habe“, wendete er sich auf Twitter und Facebook an seine Follower. Er habe „dafür xx-Faches in meine Reformsektion investiert“, schreibt Niko Kern. Denn: „Will ich, dass mein Geld in die Taschen der Ineffizienten wandert oder, dass Sinnvolles damit passiert?“

Niko Kern (Unternehmer, ehemaliges SPÖ-Mitglied) (Bild: picturedesk.com/Helmut Graf, krone.at-Grafik)
Niko Kern (Unternehmer, ehemaliges SPÖ-Mitglied)

"Wirkliche Intriganten-Spezialisten habt ihr da“
Diese Information über den Mitgliedsbeitrag weitergegeben zu haben, wirft er indirekt auch der SPÖ-Spitze vor: „Wirkliche Intriganten-Spezialisten habt ihr da, Christian Deutsch. Detto Drozda-Porsche-Bilder. Bedauerlich, dieser ,stimmende Kurs‘.“ Die Weitergabe von solchen Infos höre sich zudem „irgendwie datenrechtlich bedenklich an“.

„Was bringt es, mich und meinen Vater ständig aufs Mieseste anzugreifen?
Die Storys darüber schaden „mir übrigens 0, der SPÖ aber schon“, ist sich Niko Kern sicher, dass die Partei dadurch „wieder in ein schlechtes Licht“ rücke. Den Streit auf sich beruhen lassen möchte er vorerst nicht, er sei aber dazu bereit, „wenn es die anderen lassen. Was bringt es, mich und meinen Vater ständig aufs Mieseste anzugreifen? Man sollte sich fragen, wer am längeren Ast sitzt und ob wir Kategorie ,andere Backe hinhalten‘ sind.“ Die Partei versuche, ihn zu diskreditieren, anstatt auf Kritik einzugehen.

Ex-Bundeskanzler Christian Kern mit seinem Sohn Niko (Bild: picturedesk.com/Helmut Graf)
Ex-Bundeskanzler Christian Kern mit seinem Sohn Niko

Deutsch als neuer Bundesgeschäftsführer für Kern „unpackbar“
Dass Deutsch der neue Bundesgeschäftsführer der SPÖ ist, ist für Kern „unpackbar“. Am Montag ließ er seine Fans auf Facebook wissen, was er genau von ihm hält: „Was passiert mit einem mehrfach gescheiterten Wahlkampfmanager, der das schlechteste Ergebnis aller Zeiten einfährt, trotz bester Voraussetzungen durch eine asoziale, korrupte Regierung? Er wird befördert anstatt rausgehaut.“

„Die SPÖ braucht Leute wie mich als Bösewicht“
Die Partei brauche seinen Worten zufolge „eine komplette Rundumerneuerung. Aber man hört nur Phrasen wie ,alles genau analysieren‘, neuer, jünger, besser.“ In der SPÖ brauche man Leute wie ihn, „damit ihr mit den Fingern auf Leute zeigt, das katastrophale Ergebnis zu rechtfertigen versucht und sagt: ,Das ist der Bösewicht da! Der ist schuld daran, dass die SPÖ verloren hat.‘“ Auch Nikos Vater Christian Kern wird von manchen in der Partei eine Mitverantwortung für das Abschneiden der SPÖ - sie verlor zwölf Mandate - in die Schuhe geschoben.

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