In Kössen kam am Freitag ein 57-jähriger Lenker eines Teslas von der Fahrbahn ab und prallte gegen einen Baum. Nachkommende Verkehrsteilnehmer wurden zu Lebensrettern: Sie zogen den Mann aus dem brennenden E-Auto, das sofort danach komplett in Flammen aufging. Die Feuerwehr rückte mit einem speziellen Container an, denn die Akkus von E-Autos sind nur schwer löschbar.
„Zwei nachkommende Autofahrer retteten den Deutschen aus dem brennenden Auto. Der Schwerverletzte wurde sofort mit dem Notarzthubschrauber in das Krankenhaus St. Johann eingeliefert“, schildert eine Polizisten die Zivilcourage zweier Lebensretter. Sofort nach dem Aufprall seien die Flammen schon aus dem Wagen geschlagen. Als die Feuerwehr eintraf, stand das Auto bereits in Vollbrand.
Elektrische Kurzschlüsse, die das Feuer ständig neu entfachen
Es begann ein Einsatz, der in „vielerlei Hinsicht komplexer ist, als bei einem Auto mit Verbrennungsmotor“, wie Bernhard Geisler, Bezirksfeuerwehrkommandant Kitzbühel, erklärt. Denn ein Lithium-Ionen-Akku, wie er bei Elektroautos üblich ist, besteht aus unzähligen Batteriezellen - wird eine beschädigt, kommt es immer wieder zu elektrischen Kurzschlüssen, die das Feuer ständig neu entfachen. Um einen Tesla zu löschen benötigt man deshalb laut Hersteller rund 11.000 Liter Wasser - ein durchschnittliches Feuerwehrauto führt rund 2000 Liter mit sich.
72 Stunden im Container
„Der Löschaufwand ist gewaltig, auch weil es schwierig ist, an die Batterie zu kommen, die im Unterboden des Autos sitzt“, schildert Geisler. Im Einsatz standen deshalb 50 Mann, mehrere Fahrzeuge – und ein Spezialcontainer. Ein E-Auto könne nämlich bis zu drei Tage nach einem Brand wieder in Flammen aufgehen, erklärt der Feuerwehrmann.
Vor kurzem wurde deshalb ein spezieller Container angeschafft, der mit Wasser geflutet wird und das Auto so bis zu 72 Stunden lang kühlt. „Ein Bagger hob das Auto hinein, der Container wurde in eine Schottergrube transportiert“, so Geisler. Das Wasser wird im Anschluss entsorgt - auch das Erdreich rund um den Unfall wurde abgetragen, denn ausgetretene Säuren aus der Batterie könnten ansonsten ins Grundwasser geraten. Wie es zum Unfall kam, ist noch unklar.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.