Eine Studie aus Südtirol ließ im Frühjahr die Wogen hochgehen: Neben Obst- und Weinanbauflächen sind Spielplätze mit Pestiziden verunreinigt. Vor allem für kleine Kinder kann das gefährlich werden. Die Landtagsabgeordnete Lara Köck von den Grünen fordert, dass die Lage in der Steiermark geprüft wird.
Wenn beim Obstanbau Pestizide verwendet werden, dann bleiben diese Schadstoffe nicht nur auf den Äckern. Auch andere Flächen in einem Umkreis von etwa hundert Metern sind oft stark belastet - und manchmal sind das eben Kinderspielplätze. Das hat ein Forscherteam bei einer Studie in Südtirol herausgefunden. Die Zahlen schockieren: Auf fast der Hälfte der untersuchten Spielplätze wurden Pestizide gefunden, bei einem Viertel waren es sogar mehrere verschiedene. Von den zwölf gefundenen Pestiziden waren fast alle hormonell wirksam - was auch bedeutet, dass sie für Kinder besonders gefährlich sind.
Experten warnen vor Gefahren
Viele Experten warnen immer wieder vor der Gefahr vor Giften aus der Landwirtschaft, auch laut der Welt-Gesundheitsorganisation (WHO) können diese Stoffe bei Menschen zu Schädigungen führen, etwa zu Krebs, Diabetes oder Entwicklungsstörungen bei Kindern.
Dass man Pestizide möglichst von Kindern fernhalten sollte, das bestätigt auch der Umweltmediziner Hans-Peter Hutter vom Zentrum für Public Health an der Med-Uni Wien. Eine „akute Gefahr“ sieht er zwar nicht, denn es müssten schon „enorm hohe Dosen sein“, um die Gesundheit langwierig zu schädigen. Außerdem hänge die Pestizid-Belastung von vielen Faktoren ab, wie etwa dem Wetter.
Land ist gefordert
Für die Steiermark gibt es noch keine Studie zu dem Thema. Deswegen hat die Grüne Lara Köck den Landtag zum Handeln aufgefordert und einen Antrag eingebracht. Die Pestizid-Werte sollten auch auf steirischen Spielplätzen überwacht werden. Die Landesräte Anton Lang (SPÖ) und Johann Seitinger (ÖVP) sind in der Verantwortung...
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