Alle schauten zu

Attacke am Marktfest: Täter traten auf Opfer ein

Salzburg
11.10.2019 17:26

„Wenn ich atme, spüre ich meine Knochen aneinander reiben.“ Nach einer brutalen Attacke auf dem Marktfest in Schwarzach in Salzburg leidet Kevin K. (16) noch immer an den Folgen der Tritte zweier Einheimischer. Und alle schauten zu.

Samstag, 3. August, 23 Uhr. Tausende feierten in Schwarzach. Auch Kevin K. und sein Freund Philip W. (beide 16). Was an diesem Abend geschah, wird die beiden ein Leben lang prägen. Denn wie aus dem Nichts und ohne Grund gingen zwei Einheimische (19, 20) zuerst auf Philip, danach auf Kevin los, der nur helfen wollte. 15 Minuten lang traten sie direkt vor einem Süßwarenstand auf den Kfz-Techniker ein. „Ich habe euch doch nichts getan!“, schrie Kevin verzweifelt.

Verkäufer schritt am Ende ein
Doch die Gewalttäter ließen nicht von ihm ab. „Die Viertelstunde kam mir wie eine Ewigkeit vor. Ich hatte das Gefühl, mir werden alle Rippen gebrochen“, wartete Kevin, selbst Rot-Kreuz-Mitglied, vergeblich auf Hilfe. Weder Besucher noch Polizisten eilten zu Hilfe.

Kevin während seines viertägigen Aufenthalts im Spital (Bild: zVg)
Kevin während seines viertägigen Aufenthalts im Spital

Einzig Schaumrollenverkäufer Martin K. griff ein und schrie: „Er liegt doch schon am Boden! Ihr habt gewonnen!“ Erst da sah das Schläger-Duo zum ersten Mal hoch und wollte auch noch auf Martin K. losgehen. „Die beiden waren so aggressiv, dass mit Sicherheit neben Alkohol auch Drogen im Spiel waren.“

Polizeiposten unbesetzt
Kevin rannte im Schock zum Polizeiposten. Doch dieser war unbesetzt - und das, obwohl neun Beamten für Schwarzach zuständig sind. Der Weg führte ihn zu Fuß weiter ins Spital, wo bereits die Gehirnerschütterung seines besten Freundes Philip behandelt wurde. Kevins Diagnose: doppelter Brustbeinbruch.

Die Polizeiinspektion war unbesetzt. (Bild: GERHARD SCHIEL)
Die Polizeiinspektion war unbesetzt.

Die Täter wurden ausgeforscht und müssen sich demnächst vor Gericht verantworten. Auf die Verhandlung wird Kevin psychisch vorbereitet. Seine Oma: „Einer wollte sich halbherzig entschuldigen. Ich fragte ihn, was mein Enkel denn getan hat. Die Antwort: ,Nix’.“

Porträt von Sandra Aigner
Sandra Aigner
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