Mehr als 270.000 Vorarlberger haben am Sonntag einen neuen Landtag gewählt. Die ÖVP konnte mit Landeshauptmann Markus Wallner zwar laut dem vorläufigen Endergebnis (ohne Briefwahl) leicht zulegen, hat aber die erhoffte (2014 verlorene) absolute Mehrheit wohl doch deutlich verpasst. Auch der Koalitionspartner der vergangenen fünf Jahre, die Grünen, schnitt gut ab und kommt auf Platz zwei. SPÖ und NEOS dürfen sich über leichte Zugewinne freuen. Für die FPÖ hingegen fiel der Wahlsonntag bitter aus - siehe Ergebnis-Grafik unten.
Der restlichen und die in fremden Wahlkreisen abgegebenen Wahlkarten werden am Dienstag ausgezählt.
Rund 61 Prozent Wahlbeteiligung
Die Wahlbeteiligung lag laut SORA-Institut bei 60,9 Prozent. 2014 waren 64,3 Prozent der Wahlberechtigten zu den Urnen geschritten. 270.536 Vorarlberger waren wahlberechtigt.
ÖVP würde mit jeder Partei Mandatsmehrheit erreichen
Die ÖVP ist nun in der komfortablen Lage, mit jeder der im Landtag vertretenen Parteien eine Mandatsmehrheit zustandezubringen. Auf die stabilste Mehrheit kämen die Schwarzen gemeinsam mit den Grünen mit insgesamt 24 Sitzen. Mit der FPÖ käme die ÖVP auf 23 Mandate. Wallner hatte die Freiheitlichen allerdings bereits vor der Wahl als Koalitionspartner ausgeschlossen.
Hofer von Bitschi überzeugt
Als erster der Spitzenkandidaten hat sich am Sonntagnachmittag SPÖ-Spitzenkandidat Martin Staudinger vorsichtig optimistisch zu Wort gemeldet. Seit 15 Jahren sei es für die SPÖ im Land immer abwärts gegangen, zuletzt bei der Nationalratswahl Ende September. „Da ist man zwei Wochen danach froh, wenn man sich gegen den Trend setzen kann“, so Staudinger. Vonseiten der FPÖ hat sich Bundesparteiobmann Norbert Hofer zuerst mit einer Wortspende gemeldet. Trotz des Verlustes sei Spitzenkandidat Christof Bitschi der richtige Mann, der die Freiheitlichen wieder zurück zu alter Stärke führen werde. Bitschi werde „auch im bundesweiten Erneuerungsprozess eine wichtige Rolle spielen“, so Hofer.
So endete die Wahl 2014
Die ÖVP hatte bei der Landtagswahl 2014 mit Wallner 41,79 Prozent bzw. 16 Mandate erreicht. Die Grünen, in den vergangenen fünf Jahren Koalitionspartner der ÖVP, kamen damals auf 17,14 Prozent bzw. sechs Mandate. Die FPÖ war 2014 auf mit 23,42 Prozent (neun Mandate) auf Platz zwei gelandet. Die SPÖ fuhr damals nur 8,77 Prozent (drei Mandate) ein, NEOS schaffte 2014 mit 6,89 Prozent bzw. zwei Mandaten den Einzug in den Landtag.
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