Das Rauchverbot in der Gastronomie ist im Anflug: Auch in Österreich, einem der letzten Paradiese für Raucher in der EU, gehen bald die Lichter aus und die Aschenbecher werden endgültig geleert. In 16 Tagen müssen in allen Lokalen die Glimmstängel ausgedämpft werden - die Verunsicherung, wie es weitergeht, ist groß.
In rund zwei Wochen werden Österreichs Lokale komplett rauchfrei sein. Die Nervosität steigt, wenn am 1. November das Rauchverbot bundesweit in Kraft tritt. Auch in Wien sind rund 6000 Beisln und Lokale betroffen. Doch viele Gastwirte informieren ihre Gäste kaum. „Es werden sich halt Anrainer beschweren, wenn plötzlich alle im Freien rauchen“, so Kellnerin Natascha P. aus Wien.
„Ich rauche zwar, dafür trinke ich nichts“
Sie selbst pafft eine Schachtel am Tag und fühlt sich in dem ausgewiesenen Raucherlokal „Susi und Strolchi“ noch sichtlich wohl. Obwohl schon nach wenigen Sekunden das ganze Gewand nach dem Qualm stinkt, haben die 28-Jährige und auch Stammgast Rainer Zimmermann kein Problem. „Wir sitzen immer mit den Freunden da. Wenn wir nicht mehr tschicken dürfen, dann werden wir vermutlich mehr zu Hause sein. Ich rauche zwar, dafür trinke ich nichts“, sagt der 59-Jährige.
„Neue Regelung ist ein richtiger Schritt“
Klar ist, dass in Österreich in allen Bundesländern im Vergleich zu den restlichen EU-Ländern überdurchschnittlich oft zur Zigarette gegriffen wird. „Wir haben den Ruf, der Aschenbecher Europas zu sein. Das hört auf. Die neue Regelung ist ein richtiger Schritt, auch wenn in vielen Raucherlokalen wohl die Lichter ausgehen“, so Jasmina S. (33), Kellnerin in einem bereits rauchfreien Café.
Florian Hitz, Kronen Zeitung
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