Ernte-Einbußen:

Steirische Landwirte sitzen auf dem Trockenen

Steiermark
21.10.2019 15:42

Die steirische Ernte-Bilanz fiel 2019 durchwachsen aus: Während sich heimische Weinbauern über die zweitgrößte Lese in der Geschichte freuen dürfen, mussten etwa Grünland-Bauern herbe Verluste verkraften. Insgesamt sorgten Wetterextreme im heurigen Jahr für 27 Millionen Euro Schaden in unserem Bundesland. Wasserknappheit wird immer mehr zur zentralen Herausforderung für die Landwirtschaft, neue Klimawandel-Modelle prophezeien auch der Obersteiermark Dürre.

Der wärmste Juni in der 253-jährigen Messgeschichte legte heuer den Grundstein für teils enorme Ertragsausfälle in der Steiermark: „Erstmals waren auch die nördlichsten Landesteile stark von den Wetterextremen betroffen“, betonte Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Titschenbacher bei der Ernte-Bilanz-Pressekonferenz am Montag.

Große Verluste gab es bei Grünland, Mais, Erdäpfeln, Kürbiskernen und Weizen. Aber es gab auch Gewinner: Dazu zählen unter anderem Hirse, Hopfen, Marillen und Wein.

Klimawandel bedroht alle Kulturen
Dass die Auswirkungen des Klimawandels eine immer größer werdende Bedrohung für die weiß-grünen Lebensmittel-Produzenten darstellen, darauf verwies Andreas Schaumberger von der landwirtschaftlichen Fachschule Raumberg-Gumpenstein: „Wir haben untersucht, welchen Einfluss die Klimaveränderungen auf die Wasserverfügbarkeit hierzulande hat.“

CO2-Steuer als wichtige Lenkungsmaßnahme
 Die Prognose des Experten ist alarmierend: „Wird der Ausstoß von Treibhausgasen nicht gebremst - und danach schaut es ja nach wie vor leider ganz klar aus -, könnte die Trockenheit in der südlichen Steiermark um bis zu 20 Prozent zunehmen.“

Besonders schlimm: „Der Nordwesten müsste mit einem Rückgang der Wasserbilanz um gleich 40 Prozent rechnen“, weiß Schaumberger. Die Wissenschaft ist sich einig - und auch für den Obersteirer ist die Marschrichtung klar: „Ohne Regulierungsmaßnahmen von ganz oben wird’s sicher nicht gehen.“

Projekte zur Lösung der Probleme initiiert
Da es um die Existenz der Bauern und damit auch um die Lebensmittel-Versorgung aller Steirer geht, wird unter Hochdruck an Lösungen gearbeitet: „Die Wasserverfügbarkeit und der gezielte Humusaufbau sind zentrale Schlüssel zur Abfederung der Probleme“, ist sich Agrar-Landesrat Johann Seitinger sicher. Dementsprechende Projekte wurden bereits initiiert.

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