Gegensätzlicher könnten die Positionen kaum sein. Während die SPÖ einen Mindestlohn von 1700 Euro fordert und im Landesdienst und in landesnahen Betrieben auch mit gutem Beispiel voran geht, befürchtet die Industriellenvereinigung zu hohe Belastungen.
Scharfer Gegenwind bläst der SPÖ entgegen wenn es um einen Mindestlohn von 10 € pro Stunde geht. „Eine Lohnerhöhung um 20 Prozent wäre für die Wirtschaft und den Standort nicht tragbar“, so ein Sprecher der Industriellenvereinigung. Er befürchtet eine Abwanderung von Unternehmen und fordert die rasche Senkung der Lohnnebenkosten. Für SP-Arbeitsmarktsprecher Robert Hergovich nicht nachvollziehbar: „Es ist beschämend, dass Großkonzerne Millionengewinne erzielen - die Arbeiter aber nicht einmal 10 € pro Stunde wert sind.“ Der Mindestlohn im Landesdienst habe Vorbildwirkung - die Privatwirtschaft müsse Schritt für Schritt nachziehen.
„Es ist eine Frage der Gerechtigkeit, dass der Mindestlohn Schritt für Schritt auf 1700 netto angehoben wird. Und wenn das die Unternehmen nicht selbst in Angriff nehmen, dann ist hier der Bund gefordert Verantwortung zu übernehmen“, so Hergovich. Derzeit sei es so, dass viele Menschen zwei oder drei Jobs annehmen müssen, um ihre Familien zu ernähren.
Sabine Oberhauser, Kronen Zeitung
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