Außer Kontrolle

Gewaltige Feuer nahe L.A.: 50.000 vor Evakuierung

Ausland
25.10.2019 08:11

Wegen eines verheerenden Waldbrandes nahe der kalifornischen Metropole Los Angeles sind 50.000 Menschen aufgefordert worden, ihre Häuser zu verlassen. Nach Angaben der Feuerwehr zerstörte das Feuer im nördlich von Los Angeles gelegenen Santa Clarita am Donnerstag in kurzer Zeit mehr als 2000 Hektar Land. Auch weiter im Norden wüten Brände: Ein schnell um sich greifender Buschbrand richtete in dem Weinbaugebiet Sonoma County großen Schaden an (siehe Video oben). 

Das sogenannte Tick Fire geriet wegen heftiger Winde außer Kontrolle. Wegen des Feuers wurden eine Autobahn sowie mehrere Straßen gesperrt. Es bedrohte rund 50 Kilometer nördlich von Los Angeles nach Angaben der Behörden eine dicht besiedelte Region mit 10.000 Gebäuden.

Unglaublich nah: die Waldbrände bei Santa Clarita (Bild: AP)
Unglaublich nah: die Waldbrände bei Santa Clarita
Autofahrer versuchen am Sierra Highway den nahen Flammen zu entkommen. (Bild: AP)
Autofahrer versuchen am Sierra Highway den nahen Flammen zu entkommen.
(Bild: AP)
(Bild: AP/Christian Monterrosa)

Schnell um sich greifender Buschbrand in Weinbaugebiet
In Kalifornien wüten derzeit mehrere Waldbrände. Im Weinbaugebiet Sonoma County hätten sich die Flammen auf eine Fläche von mehr als 6470 Hektar ausgebreitet, teilte die Feuerwehr am Donnerstagabend Ortszeit mit. Mindestens 49 Gebäude seien zerstört worden. Bei abflauenden Winden ist es den vielen Hundert Feuerwehrleuten aber gelungen, die Flammen wenigstens zu fünf Prozent einzudämmen.

Auch im Sonoma County kämpfen Feuerwehrmänner gegen Waldbrände. (Bild: AP/Noah Berger)
Auch im Sonoma County kämpfen Feuerwehrmänner gegen Waldbrände.
Auch im Sonoma County kämpfen Feuerwehrmänner gegen Waldbrände. (Bild: AP/Noah Berger)
Auch im Sonoma County kämpfen Feuerwehrmänner gegen Waldbrände.

In Nordkalifornien hatten starke Winde das Feuer in der Nacht auf Donnerstag rasch verbreitet. Der Brand tobte in der Nähe des Ortes Geyserville, ein beliebtes Ausflugsziel, rund 120 Kilometer nördlich von San Francisco. In dem Sonoma-Bezirk hatte die Polizei rund 2000 Einwohner aufgefordert, die Gefahrenzone rasch zu verlassen. Berichte über Verletzte, Tote oder vermisste Anrainer gab es nicht. Die Ursache des Brandes war zunächst noch unklar.

Weingüter zerstört oder gefährdet
Bei warmen Temperaturen und extremer Trockenheit fraß sich das sogenannte Kincade-Feuer durch hügeliges, schwer zugängliches Hinterland. Es bedrohte aber auch Geyserville und andere Siedlungen, darunter viele Weingüter. Die Besitzerin der Kellerei „Jackson Family Wines“ habe ihr Haus verloren, berichtete die Zeitung „San Francisco Chronicle“. Der US-Regisseur und Weingutbetreiber Francis Ford Coppola teilte auf der Firmenwebseite mit, sein Weingut in Geyserville sei nicht akut gefährdet.

Seit Mittwoch sind Gebiete teilweise ohne Strom
Wegen erhöhter Waldbrandgefahr hatte der Energieversorger Pacific Gas & Electric seit Mittwoch in Teilen Nordkaliforniens den Strom abgeschaltet, auch im Bezirk Sonoma. Bis zu 180.000 Kunden waren zeitweise von den Blackouts betroffen. Nach Angaben des Unternehmens sollte bis Freitagabend die Versorgung wieder hergestellt werden.

(Bild: AP)

November vergangenen Jahres wütete tödlicher Waldbrand
Der tödliche Waldbrand in der nordkalifornischen Ortschaft Paradise, der im November vergangenen Jahres 85 Menschen das Leben kostete, soll durch defekte Stromleitungen ausgelöst worden sein. Starker Wind und eine trockene Vegetation trugen dazu bei, dass sich das Feuer extrem schnell ausbreitete. Satellitenbilder zeigten das Ausmaß der Zerstörung.

Auch 2017 war für Nordkalifornien wegen anhaltender Trockenheit ein besonders schlimmes Waldbrandjahr. In den Weinregionen um Sonoma und Napa hatten mehrere Buschbrände im Oktober vor zwei Jahren fast 6000 Gebäude zerstört. 44 Menschen starben, zeitweise waren 100.000 Anrainer vor den Flammen auf der Flucht.

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