Entsorgungs-Problem

Keiner weiß, wohin mit ausgebranntem Tesla-Wrack

Tirol
04.11.2019 08:00

Durch einen mutigen Lebensretter entging Tesla-Fahrer Dominik Freymuth (57) beim Vollbrand seines Elektroflitzers dem Tod - die „Krone“ berichtete. Das Wrack steht seit einem Monat bei einer Werkstatt in Walchsee. Dessen Chef wird derzeit im Kreis geschickt, wenn es um die Entsorgung geht.

„Eine Katastrophe“, platzt es aus Werkstättenbesitzer Georg Greiderer heraus, wenn man fragt, wie er mit der Entsorgung des Tesla S 85 D (102.000 Euro, 498 PS, Allrad) vorankommt. Der Luxuswagen war am 4. Oktober in Kössen beim Aufprall gegen einen Baum in Flammen aufgegangen. Feuerwehr und die Firma Daka hatten nach dem Unfall zwar beste Arbeit geleistet und den ausgebrannten Tesla nach einer 72-stündigen Kühlung in einem Spezialcontainer bei Greiderer abgestellt. Das kontaminierte Wasser wurde vom Schwazer Entsorger fachgerecht abgesaugt. Die Kosten pro Kubikmeter betragen angeblich rund 250 Euro!

Bei Tesla Österreich abgeblitzt
Dann wurde es kompliziert. „Eigentlich ist jeder Importeur oder Hersteller verpflichtet, ein Fahrzeug zurückzunehmen. Der Zustand ist egal, das steht in der Altfahrzeugverordnung“, weiß Greiderer. Auf Anfrage bei Tesla Österreich hieß es, dass eine heimische Partnerfirma die Entsorgung übernehme. Dort musste man auf telefonische Erkundung einräumen: „Wir haben die nötige Zertifizierung durch das Ministerium noch nicht.“ Greiderer brennt die Sache buchstäblich unter den Fingern: „Die Batterien stehen ja noch immer unter Strom. Doch da traut sich natürlich niemand ran.“

Techniker aus Holland soll nun anreisen
Letzter Stand dieser Odyssee: Ein Tesla-Techniker soll demnächst aus Holland anreisen, um die Batterien „stromlos“ zu machen und diese Gefahr endgültig zu beseitigen. Abgestellt ist der Tesla am Werkstattareal auf einem „Quarantäne-Platz“ – was heißt: im Umkreis von einigen Metern dürfen keine anderen Fahrzeuge stehen, weil noch immer Brandgefahr besteht.

Kurzschluss als Brandursache?
Zum Grund, warum das Luxusauto beim Anprall an einem Baum sofort in Flammen aufging, kann auch Greiderer nur Vermutungen anstellen. „Der Radkasten vorne wurde eingedrückt, dabei wurde ein daumendickes Kabel abgedrückt. Da könnte ein Kurzschluss erfolgt sein.“ Der in Genesung befindliche Besitzer hatte diesbezüglich und zur Entsorgung mit Tesla noch keinen Kontakt.

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