Aktuelle Umfrage der „Steirerkrone“ zwei Wochen vor der Landtagswahl: Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) bleibt klare Nummer eins, Michael Schickhofer (SPÖ) liegt derzeit vor Mario Kunasek (FPÖ), die Grünen sind im Höhenflug, und die KPÖ zittert um den Landtags-Einzug.
Der Landtagswahl-Countdown läuft! Noch 14 Tage, dann steht der große steirische Urnengang an. Blättern wir den Kalender nun zwei Wochen nach vorne: Welcher Partei würden die Steirer ihre Stimme geben, wenn heute schon der Tag X, also der 24. November wäre? Um diesen Blick in die Zukunft zu wagen, hat die „Steirerkrone“ das renommierte Linzer Marktforschungsinstitut IMAS mit einer aktuellen Umfrage beauftragt - und so wurden zwischen 16. und 29. Oktober mehr als 800 Steirer landauf, landab interviewt.
Aber es stand nicht nur die klassische Sonntagsfrage am Untersuchungsbogen, sondern auch die Frage: „Wie halten Sie’s denn, wenn Sie den Landeshauptmann direkt wählen könnten?“ Zudem wurden die Sympathiewerte der steirischen Spitzenkandidaten abgeklopft.
Spannung im Kampf um Platz zwei
Und das sind die mit Hochspannung erwarteten Ergebnisse der repräsentativen IMAS-Studie: Erstmals seit dem Jahr 2000 würde die ÖVP mit deutlichen Zugewinnen (und mit 32 bis 34 Prozent der Stimmen) wieder als Erste durchs Ziel gehen. Das Rennen um Platz zwei bleibt spannend: Die SPÖ hat mit 24 bis 26 Prozent die Nase derzeit vor der FPÖ, die auf 20 bis 22 Prozent kommt.
KPÖ muss zittern
Große Gewinner wären die Grünen: Sie könnten ihre Stimmenanteile gegenüber der Landtagswahl 2015 beinahe verdoppeln (bis zu 13 Prozent). Auch die Neos legen (auf bis zu 6 Prozent) zu. Bei der KPÖ geht der Trend eher nach unten (3 bis 5 Prozent) - und es wird wie zuletzt eine Zitterpartie um den Einzug in den Landtag.
Liederbuch-Skandal könnte FPÖ noch schaden
„Man sieht, dass die bundespolitische Situation der ÖVP ordentlich Rückenwind verleiht - auf einer anderen Flughöhe gilt das auch für Grüne und NEOS“, konstatiert Paul Eiselsberg vom IMAS-Institut. Die Umfrage wurde übrigens noch vor dem Liederbuch-Skandal durchgeführt. “„Ich glaube aber nicht, dass die Affäre noch zu erdrutschartigen Veränderungen führen wird“, fährt der Meinungsforscher fort. „Sie kann der FPÖ aber durchaus ein paar Prozentpunkte kosten, weil die Leute einfach nicht zur Wahl gehen - schon bei der Nationalratswahl sind viele Freiheitliche zuhause geblieben.“
Schützenhöfer bei Direktwahl klar voran
Müssten die Steirer keine Partei, sondern einen Namen auf dem Stimmzettel ankreuzen - wem würden sie dann das Vertrauen schenken? Die Antwort lautet klar: Hermann Schützenhöfer. Er würde mit 45 Prozent das oberste Podest erklimmen. Bei der Landeshauptmann-Direktwahl käme Michael Schickhofer mit 20 Prozent auf Platz zwei - mit großem Vorsprung vor Mario Kunasek (6 Prozent). „Hermann Schützenhöfer kann hier ganz klar seinen Landeshauptmann-Bonus ausspielen - ihn umgibt quasi die Magie der Nummer eins, die schon bei den letzten Landtagswahlen in Österreich zu vernehmen war“, so Paul Eiselsberg.
Nun zum Beliebtheits-Ranking der Landespolitiker. Auch bei den Sympathiewerten ist der Landeshauptmann vorne: 66 Prozent der Steirer finden VP-Schützenhöfer sympathisch, SP-Schickhofer 51 Prozent. Die Überraschung: Claudia Klimt-Weithaler (KPÖ) ist die Drittbeliebteste! Erst danach kommen Sandra Krautwaschl (Grüne), Mario Kunasek (FPÖ) und NEOS-Mann Niko Swatek.
Kunasek am unbeliebtesten, Swatek (fast) unbekannt
„Die FPÖ polarisiert immer - und da ist die Steiermark keine Ausnahme. Bei Mario Kunasek ist das sogar noch verschärft, da ihn mehr Leute unsympathisch als sympathisch finden“, sagt Eiselsberg. „Auffällig ist auch, dass Michael Schickhofer viel Antipathie entgegenschlägt. Wenn man so will, leidet er am klassischen Nummer-Zwei-Schicksal, während Hermann Schützenhöfer auch in dieser Kategorie wieder den Amtsbonus ausnutzen kann.“ An seinem Bekanntheitsgrad muss wohl Niko Swatek noch arbeiten - der NEOS-Spitzenkandidat ist 73 Prozent der Steirer unbekannt.
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