Neue Klima-Allianzen

SPÖ und FPÖ schießen sich auf Türkis-Grün ein

Österreich
13.11.2019 13:55

Während ÖVP und Grüne so richtig in den Koalitionspoker starten, beschäftigt sich das Parlament mit Klimaschutz: Die Umweltministerin verteidigte ihren unkonkreten Klimaschutzplan, die Grünen üben weiterhin Kritik daran. Indes will nicht nur die SPÖ Zwietracht zwischen den Koalitionsverhandlern säen.

Zwar haben die Koalitionsverhandlungen erst begonnen, Rot und Blau schießen sich dennoch schon auf Türkis-Grün ein - wenn auch an unterschiedlichen Fronten, wie die Parlamentsdebatte am Mittwoch zeigte.

(v.l.n.r.) Pamela Rendi-Wagner (SPÖ), Beate Meinl-Reisinger (NEOS), Norbert Hofer (FPÖ) und Herbert Kickl (FPÖ) (Bild: APA/ROLAND SCHLAGER)
(v.l.n.r.) Pamela Rendi-Wagner (SPÖ), Beate Meinl-Reisinger (NEOS), Norbert Hofer (FPÖ) und Herbert Kickl (FPÖ)
Außenminister Alexander Schallenberg und Ex-Kanzler Sebastian Kurz (Bild: APA/Roland Schlager)
Außenminister Alexander Schallenberg und Ex-Kanzler Sebastian Kurz

Kickl ortet neue „Asyl-Bedrohung“
FPÖ-Klubchef Herbert Kickl sagte etwa in einer Europadebatte im Plenum Folgendes: Anstatt sich auf die „Asyl-Bedrohung“ vorzubereiten, werde von der ÖVP an einer Koalition mit „Zuwanderungsfanatikern“ gebastelt, die schon „einen Brechreiz bekommen, wenn sie nur das Wort Grenze in den Mund nehmen müssen“.

Norbert Hofer und Herbert Kickl (Bild: APA/Roland Schlager)
Norbert Hofer und Herbert Kickl

Die SPÖ setzt indes ihre Angriffe vor allem an der Klimafront: Mit einer Reihe von Anträgen zum Klimaschutz versuchen die Roten - bisher ohne großen Erfolg -, die Grünen unter Druck zu setzen. Schließlich kann die Ökopartei aufgrund der Verhandlungen mit der ÖVP nicht voreilig einer Klimaschutzmilliarde oder Ähnlichem zustimmen - die SPÖ kritisiert das heftig.

SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner (Bild: APA/ROLAND SCHLAGER)
SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner

Patek verteidigt Klimaplan
Überhaupt stand der Klimaschutz im Zentrum der ersten Parlamentsdebatte seit der Angelobung. Umweltministerin Maria Patek war eingeladen, ihren jüngst viel kritisierten Klimaschutzplan zu rechtfertigen - die Kritik daran blieb allerdings bestehen.

Maria Patek (Bild: APA/ROLAND SCHLAGER)
Maria Patek

So klagte die Grünen-Abgeordnete und Koalitionsverhandlerin Leonore Gewessler etwa darüber, „dass wir schon wieder die Klimaziele verfehlen werden“. „Während andere Länder Emissionen reduzieren, steigen diese in Österreich“, sagt sie. „Der Status quo ist nicht gut, der Handlungsbedarf ist riesig“, so Gewessler.

V.l.n.r.: Alma Zadic (Grüne), August Wöginger (ÖVP) und Sigrid Maurer (Grüne) (Bild: APA/ROLAND SCHLAGER)
V.l.n.r.: Alma Zadic (Grüne), August Wöginger (ÖVP) und Sigrid Maurer (Grüne)

„Eine der wichtigsten Aufgaben unserer Zeit“
Patek hielt dagegen, was „trotz eingeschränkter Handlungsfreiheit“ hier zuletzt an Einzelmaßnahmen beschlossen wurde. Sie sprach von „einer der wichtigsten Aufgaben unserer Zeit“ und verteidigte den Entwurf zum Nationalen Energie- und Klimaplan (NEKP). Den Parlamentariern war das allerdings nicht genug.

Kronen Zeitung/krone.at

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