Das generelle Rauchverbot trifft vor allem die Shisha-Bars mit voller Breitseite. Laut dem Obmann der Wiener Gastronomen, Peter Dobcak, gibt es dort Einbußen bis zu 95 Prozent. Auch in den Nachtlokalen und Bars konsumieren die Gäste jetzt um bis zu ein Viertel weniger als vorher. Der Grund: Die Raucher gehen früher heim. Manch Uneinsichtiger wird unerlaubt kreativ, um die gesetzlichen Bestimmungen zu umgehen - und mancher großzügig, um die nervösen Raucher an der Theke zu halten.
Seit 1.11. wurden 2058 Kontrollen durchgeführt, erklärte Alexander Hengl, Sprecher des Wiener Marktamtes, am Montagvormittag im Gespräch mit Ö1. 27 Anzeigen seien „wegen Rauchens in der Gastronomie oder in Zelten davor“ erhoben worden. Kurios: Mehrere der Anzeigen seien erfolgt, weil ein Verein versucht habe, den Gastronomen „Fläche abzumieten und somit das Rauchen zu ermöglichen“. Rechtlich sei das aber gar nicht möglich, aus diesem Grund sei der Verein mehrmals vom Marktamt angezeigt worden.
Bei den Geschäftsstätten handle es sich „um normale Lokale, wo in irgendwelchen Hinterzimmern Shishas geraucht wurden“. Der Nichtraucherschutz würde aber laut Hengl trotzdem gelten: „Es kann ja nicht sein, dass irgendwer - ob Verein oder Privatperson - in der Gastronomie sich einmietet.“
Windfänge mit drei Seiten und einem Dach sind ein Raum
Kontrolliert wird auch auf den Christkindlmärkten. Rauchen verboten ist in allen Vorrichtungen, die als Raum gelten - also auch in sogenannten Windfängen mit Dach, die an drei Seiten zu sind, wie der Marktamt-Sprecher erläutert. Für die Einhaltung des Nichtraucherschutzes verantwortlich seien die Standbetreiber.
„Brauchen jetzt viel mehr Nüsse und Chips“
Ein weiteres Kuriosum, das das Rauchverbot mit sich bringt: „Wir müssen um 70 Prozent mehr Nüsse und Chips bestellen“, so ein Kellner in der Kleinod-Bar in der Wiener City zur „Krone“.
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