„Zeigt Verkommenheit“

Kritik an Stenzels „Billige Haus-Afghanen“-Sager

Wien
21.11.2019 11:32

Die nicht amtsführende FPÖ-Stadträtin Ursula Stenzel sorgt mit einem Sager über „billige Haus-Afghanen“ im Wiener Landtag für Aufregung und Kritik. Während die NEOS von einer „unglaublichen Entgleisung“ sprechen, ist es für die Wiener SPÖ ein weiteres Beispiel für die „moralische Verkommenheit“ und den „omnipräsenten Rassismus in der FPÖ“, wie Stadtrat Jürgen Czernohorszky auf Twitter schrieb. Die Partei selbst greift denjenigen an, der die Aussage publik gemacht hat.

„Ursula Stenzel im Landtag gerade so: ,Kein Wunder, dass ihr euch so für die Lehre bei Asylwerbern einsetzt, jeder Hotelier kann sich dann einen billigen Haus-Afghanen halten‘“, twitterte NEOS-Landtagsabgeordneter Markus Ornig am Mittwochabend. Ordnungsruf oder Ähnliches habe es keinen gegeben, schrieb Ornig zudem auf eine entsprechende Nachfrage.

Landesparteisekretär twittert, was sie „in Wahrheit gesagt hat“
Für FPÖ-Landesparteisekretär Michael Stumpf ist auch klar, warum: Unter dem Hashtag „Servicetweet“ dementierte er, dass die Aussage Stenzels so gelautet habe. Stenzel habe in Wahrheit gesagt: „Ich kenne genug Hoteliers, die sehr froh sind - ich sage es despektierlich, obwohl ich es nicht so meine -, einen ,Haus-Afghanen‘ einzustellen, weil er einen eben billiger kommt und mindere Tätigkeiten macht.“ Sie kritisiere „hier die Österreicher, die eine Migration ausnützen“, was sie „sehr bedauere“.

„In welchem Universum soll das besser sein?“
Dass dieser „Erklärungsversuch“ nicht den gewünschten Effekt hatte, zeigen weitere Tweets der NEOS, unter anderem von EU-Parlamentarierin Claudia Gamon, die fragt: „Sag amal, in welchem Universum soll das besser sein?!“

Bei Kundgebung der Identitären, „Volksgerichtshof“-Sager
Es ist nicht das erste Mal, dass die ehemalige Nachrichtenmoderatorin und Ex-ÖVP-Bezirksvorsteherin der Inneren Stadt für Aufregung sorgt: So war sie im September bei einer Kundgebung der Identitären Bewegung gewesen und hatte dort auch eine Rede gehalten.

Die nicht amtsführende FPÖ-Stadträtin Ursula Stenzel während einer Kundgebung der rechtsextremen Identitären in Wien (Bild: APA/EXPA/Michael Gruber)
Die nicht amtsführende FPÖ-Stadträtin Ursula Stenzel während einer Kundgebung der rechtsextremen Identitären in Wien

Im April hatte sie „ZiB 2“-Moderator Armin Wolf vorgeworfen, dass er „mit einem solchen Verhörton“ in einem „Volksgerichtshof“ auftreten könnte. Bereits damals hatte es an Stenzel gerichtete Rücktrittsaufforderungen gegeben, die vor der Wien-Wahl 2015 zur FPÖ gewechselt war und seit Juni 2016 nicht amtsführende Stadträtin ist.

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