In Oberösterreich:

1421 Hilfen fehlen für behinderte Menschen in OÖ

Angespornt von Betroffenen  haben FPÖ-Sozialsprecherin Ulrike Wall und Klubobmann Herwig Mahr bei Soziallandesrätin Birgit Gerstorfer (SPÖ) den aktuellen (Zu-)Stand bei den Hilfen für beeinträchtigte Menschen jeden Alters, die daheim gepflegt werden, hinterfragt. Um Langzeit-Wohnplätze, bei denen es ebenfalls einen erheblichen Fehlbedarf gibt, ging es dabei also nicht.

Mahrs Fazit aus Gerstorfers Anfragebeantwortung: „Ende 2018 fehlte es in Oberösterreich an 1421 Angeboten der Betreuung und Hilfe. Sehr dringend notwendig wäre die Hilfe sogar in 376 Fällen gewesen. Das zeigt eindeutig, dass in diesem Bereich ein signifikanter Aufholbedarf besteht, damit die Versorgungssicherheit gewährleistet werden kann“, so der Politiker. Im Detail geht es hier um die mobilen Unterstützungsangebote nach dem oö. Chancengleichheitsgesetz, wobei der Bedarf bei der Mobilen Betreuung und Pflege am höchsten ist. Es fehlt aber auch bei Persönlicher Assistenz und Frühförderungen.

Engpässe im Notfall
Thema sind aber auch Kurzzeitpflegeplätze für Behinderte, die einspringen, wenn pflegende Angehörige krank werden oder eine Auszeit brauchen. Mahr zu den Ergebnissen: „Der Auslastungsgrad beträgt hier im Jahresschnitt rund 62 Prozent. In Spitzenzeiten hingegen müssen sogar Betroffene abgelehnt werden. Es braucht also eine effizientere Ausgestaltung sowie eine Flächendeckung, denn in Wels und Wels-Land gibt es keinen einzigen Platz.“

Gerstorfer will ausbauen
Ergänzend zur Anfragebeantwortung sagt Gerstorfer zur „Krone“: „Wir bauen auch die Angebote für Menschen mit Beeinträchtigungen, die daheim gepflegt werden, aus. In den Jahren 2019 bis 2021 werden pro Jahr 10.000 Stunden in der Mobilen Betreuung und Hilfe und jeweils 20.000 Stunden in der Persönlichen Assistenz dazukommen!“