Zweitwohnsitze

Hallein zieht jetzt einen Schlussstrich

In 82 der 119 Salzburger Gemeinden gibt es bereits eine Beschränkung für Zweitwohnsitze - insbesondere in den südlichen Bezirken. Immer mehr Investoren drängen daher in den Flach- und Tennengau. Hallein will es so weit nicht kommen lassen und deklariert sich jetzt freiwillig als eine Beschränkungsgemeinde. Bürgermeister Alexander Stangassinger (SPÖ) im Interview mit der „Krone“...

Am 12. Dezember wird Hallein ein Bauverbot für neue Zweitwohnsitze beschließen. Gibt es ein akutes Problem oder ist das reine Vorsorge?

Beides. Wir haben derzeit zwölf Prozent Nicht-Hauptwohnsitze. Hallein wird immer attraktiver – gleichzeitig haben wir 250 Wohnungssuchende auf der Warteliste. Wir müssen Maßnahmen setzen und Grundstücke für Einheimische sichern, bevor es zu spät ist.

Merken Sie schon, dass Investoren auf den Tennengau ausweichen?

Je mehr Beschränkungsgemeinden es gibt, desto größer wird der Druck auf andere Gemeinden. Ich habe schon vor eineinhalb Jahren den Antrag dazu gestellt und bin froh, dass er jetzt beschlossen wird. Ich gehe davon aus, dass der Beschluss einstimmig gefällt wird. Denn wenn wir jetzt nicht reagieren, wird es in Zukunft immer schwieriger sich was leisten zu können.

Der Dürrnberg gilt als besonders schöner Fleck in Hallein. Gab es dort Ansuchen für Tourismusbetriebe?

Mir sind keine bekannt. Aber natürlich wäre der besonders gefährdet, dass sich dort wohlhabende Leute einkaufen und Chalets oder ähnliche Hotelanlagen errichten.

Was halten Sie von einer höheren Abgabe für Zweitwohnsitze?

Lieber wären mir gar keine Zweitwohnsitze. Derzeit ist die Entschädigung so gering, dass sie den Aufwand nicht aufwiegt. Wir müssen ja trotzdem die Infrastruktur bereitstellen, auch wenn die Apartments dann leer stehen. Ich will lieber Stadtteile, die mit Leben erfüllt sind.