Am U2/U5-Ausbau wird bereits fleißig gearbeitet. Laut Unterlagen der Stadt Wien - die der „Krone“ vorliegen - könnte sich das Projekt dramatisch verteuern. Eine Schätzung auf Basis früherer Ausschreibungsergebnisse weist Kosten von rund 4,2 Milliarden Euro aus - eine Verdoppelung der bisher genannten Summe.
Im Jahr 2014 beschloss die Stadt den U2/U5-Ausbau. Die damalige Finanzstadträtin Renate Brauner (SPÖ) nannte Gesamtkosten von zwei Milliarden Euro. Nach der Pleite beim Bau des Krankenhauses Nord droht der Stadt damit nun das nächste Großprojekt finanziell zu entgleisen.
„Projekt so günstig wie möglich umsetzen“
Wiener-Linien-Chef Günter Steinbauer will die Kostenschätzung weder bestätigen noch dementieren. Ein Großteil der Bauarbeiten sei neu ausgeschrieben worden, weil die abgegebenen Angebote der Firmen zu teuer waren. Die Verhandlungen seien im Laufen. „Mein Ziel ist es, das Projekt so günstig wie möglich umzusetzen“, erklärt Steinbauer. Ein Ergebnis werde in ein paar Monaten vorliegen. Öffi-Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) will die brisante Kostenschätzung ebenfalls nicht kommentieren, da die Ausschreibung noch läuft. „Erst wenn alles auf dem Tisch liegt, ist eine seriöse Einschätzung möglich“, so eine Sprecherin.
Wie tief die Stadt für neue U-Bahn in die Tasche greifen muss, hängt auch davon ab, ob der Bund für das gesamte Projekt die Hälfte der Kosten übernimmt. Momentan ist das nur für die erste Bauphase gesichert. Auf Beamtenebene laufen Gespräche über eine Verlängerung. „Ein Abschluss ist aber erst mit einer neuen Bundesregierung wahrscheinlich“, heißt es aus dem Finanzressort der Stadt.
Philipp Wagner, Kronen Zeitung
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