SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner steht unter internem Dauerbeschuss. Die Rebellen haben sich in Stellung gebracht und sägen jeden Tag ein bisschen weiter am Sessel der Obfrau. Diese will ihren Platz nicht räumen und tritt nun die Flucht nach vorne an. Sie verordnet den Roten einen strikten Sparkurs, Kündigungen stehen an.
Am Dienstag sollen die Mitarbeiter der Wiener Parteizentrale bei einer Betriebsversammlung über die kommenden Schritte informiert werden. Dem Vernehmen nach sollen Beraterverträge aufgelöst und einige Kündigungen vorbereitet werden. Das Ziel von Rendi-Wagner ist nicht schwer zu durchschauen: das Ruder in der schwer gebeutelten Partei in die Hand nehmen und einen Befreiungsschlag durchführen.
Fußi: „Bitte mach den Weg frei, Pam“
Erst am Montag richtete der durch und durch rot gefärbte PR-Berater Rudi Fußi der SPÖ-Chefin aus, sie solle es Michael Schickhofer nachmachen. „Bitte mach den Weg frei, Pam. Und nimm alle in deiner Umgebung mit in die Freizeit. Danke“, so Fußi. Jemand, der den Job an der Spitze der SPÖ übernehmen möchte, hat sich bisher nicht gefunden.
Die enormen Altlasten der SPÖ
Rendi-Wagner wird nun versuchen, sich noch mehr als schon bisher von ihrem Vorgänger Christian Kern, der sie ja in die Politik geholt hatte, abzugrenzen. Die Botschaft lautet: Man habe ihr eine hoch verschuldete Partei übergeben, sie sei auch nach einem Jahr als Obfrau noch mit den enormen Altlasten beschäftigt. Nicht einmal der Verkauf des Wiener Gartenhotels Altmannsdorf habe die finanzielle Misere geschmälert.
Mit der Veräußerung des parteieigenen Hotels wollte Kern im vergangenen Jahr den Schuldenstand der SPÖ, damals rund 20 Millionen Euro, in den einstelligen Bereich drücken. Bis 2020 sollte die Partei alles abbezahlt haben. Danach sieht es derzeit nicht aus, deshalb setzt Rendi-Wagner nun den Sparstift an.
Kärntens Landeschef fordert Ende der Personaldebatte
In einem sechsseitigen Brief an Bundes- und Landesparteien fordert Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser ein Ende der Personaldebatte und ein Konzentrieren auf eine Grundsatzdebatte über Inhalte.
Doris Vettermann, Kronen Zeitung/krone.at
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