Trotzt SPÖ-Revolte

Rendi-Wagner: „Ich bin Chefin und bleibe Chefin“

Österreich
29.11.2019 16:55

Pamela Rendi-Wagner sitzt weiterhin fest im Sattel - zumindest hat die SPÖ-Vorsitzende daran am Freitagnachmittag keinen Zweifel aufkommen lassen: „Ich bin Bundeschefin und ich bleibe Chefin“, ließ sie Journalisten im Wiener Rathaus bei einem Pressegespräch wissen. Zudem betonte Rendi-Wagner, man wolle die von den Kündigungen in der Löwelstraße betroffenen Mitarbeiter bestmöglich unterstützen: „Alle Landes- und Teilorganisationen werden, soweit möglich, Angebote für eine Weiterbeschäftigung der Mitarbeiter vorlegen.“ Dies sei die „wichtigste Komponente“ der aktuellen Debatte.

Im Wiener Rathaus hatte ein Krisenstab getagt. Rendi-Wagner nannte es anschließend eine „gute, freundliche und konstruktive Sitzung in einem kleinen, sehr vertrauten Kreis“. Es sei wichtig, sich in schweren Situationen an einen Tisch zu setzen und zu reden - „und das haben wir gemacht“. Dies seien „sehr, sehr schwierige Zeiten, an allererster Stelle für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, aber auch für die Sozialdemokratie und für uns“, meinte sie.

Pamela Rendi-Wagner bei dem Pressegespräch am Freitagnachmittag im Wiener Rathaus (Bild: APA)
Pamela Rendi-Wagner bei dem Pressegespräch am Freitagnachmittag im Wiener Rathaus

„Wir kommen hier nur gemeinsam raus“
Die SPÖ-Chefin erklärte auch, es brauche eine rasche Stabilisierung der wirtschaftlichen Situation: „Wir kommen hier nur gemeinsam raus und müssen alle an einem Strang ziehen.“ Die Mitarbeiter der Parteizentrale, die zur Kündigung angemeldet wurden, sollen „bestmöglich“ unterstützt werden: „Alle Teilorganisationen und Landesorganisationen werden Angebote für Weiterbeschäftigung legen.“ Dies sei auch der Fokus der Sitzung gewesen.

Die SPÖ-Parteizentrale in der Löwelstraße in Wien (Bild: APA/HELMUT FOHRINGER)
Die SPÖ-Parteizentrale in der Löwelstraße in Wien

Die finanzielle Situation der Partei werde wie geplant am 9. Dezember beim Präsidium diskutiert, so die SPÖ-Vorsitzende: „Wir sind uns einig, dass es in dem Bereich eine Stabilisierung braucht.“ Angesprochen auf die emotionalen Reaktionen in sozialen Netzwerken auf die Kündigungen, die kurz vor Weihnachten den Mitarbeitern auch noch per E-Mail mitgeteilt wurden, sagte Rendi-Wagner: „Wir verstehen den Schmerz in der Partei, diese Diskussion müssen wir auch führen. Aber es gibt keinen guten Weg, um das einem Mitarbeiter mitzuteilen.“ Dennoch habe man sich für die schriftliche Form entschieden, „um Klarheit zu schaffen“. Nun sollen die persönlichen Gespräche mit den Mitarbeitern möglichst schnell starten.

Ein Flashmob vor der Bundesparteizentrale der SPÖ in Wien anlässlich der Kündigungen (Bild: APA/ROLAND SCHLAGER)
Ein Flashmob vor der Bundesparteizentrale der SPÖ in Wien anlässlich der Kündigungen

Rendi-Wagner fühlt genug Rückhalt in der Partei
Was die am Donnerstagabend aufgekommenen Gerüchte um eine Parteirevolte bzw. ihren Rüchtritt angeht, stellte Rendi-Wagner klar: „Ich bin Bundeschefin und ich bleibe Chefin. Intrigen und Gerüchte helfen niemanden und schaden allen.“ Sie habe jedenfalls das Gefühl, genug Rückhalt in der Partei zu haben, meinte sie zum Abschluss. 

Wie lange der Burgfrieden in der SPÖ wärt, bleibt abzuwarten. Burgenlands Landeshauptmann Hans-Peter Doskozil forderte zwar ein Ende der Personaldebatte, meinte aber auch: „Erst kommt die inhaltliche Diskussion, und dann kann man am Ende des Prozesses noch einmal offen und ehrlich die Personalfrage stellen.“

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